Aktuelles: 2010-06-17 Präses Schneider zu Gast
Präses Schneider zu Gast
Am 17. Juni 2010 war der Präses der Rheinischen Landeskirche und Ratsvorsitzende der EKD, Nikolaus Schneider, an der Universität Duisburg-Essen zu Gast. Eingeladen hatte ihn Frau PD Dr. Jutta Siemann vom Institut für Evangelische Theologie. Der Titel seines Vortrags lautete: "Religion braucht Kultur. Eine evangelische Position."
Anlässlich des Europäischen Kulturhauptstadtjahres Ruhr2010 sprach Präses Schneider über das Verhältnis von Kultur und Religion. Die Religionen hätten zu allen Zeiten die Kultur geprägt. Selbst in der heutigen säkularisierten Gesellschaft könne man die Künstlerinnen und Künstler und ihre Werke kaum verstehen, wenn man nicht ihren religiösen Hintergrund berücksichtige. So gesehen, trage insbesondere die christliche Religion sowohl als traditionelle Inspirationsquelle für Kunst und Kultur als auch als Heimat vieler Künstlerinnen und Künstler, vom Kirchenchormitglied bis zum Organisten, als auch als institutioneller Auftraggeber für Kunstwerke Entscheidendes zur Kulturhauptstadt bei. Die Kirchen hätten aber auch viele spezielle Aktionen angestoßen und so das Spektrum an Angeboten wesentlich erweitert. Ein Beispiel sei das Projekt "Schattenkultur" in Moers, das die künstlerische Arbeit von Insassen von Strafanstalten zeige. Präses Schneider schloss seinen Vortrag mit der These: "Religion braucht Kultur. Und Kultur braucht Religion."
Wegen der Grundsätzlichkeit wie auch der Aktualität der Rede präsentieren wir hier das Vortragsmanuskript: » mehr...
Der erfreulich rege Gesprächsaustausch im Anschluss stach durch lebhafte Beteiligung der Studierenden hervor. Der Ratsvorsitzende positionierte sich klar zu Missbrauchsfällen in der Kirche. Er beantwortete offen alle Fragen und Anregungen und stellte seinerseits interessierte Fragen an die Studierenden (etwa nach deren Kenntnis kirchlicher Internetpräsenz). In diesem konstruktiven Austausch ohne Pauschalurteile wurde deutlich, dass die meisten Studierenden sich, trotz mancher Kritik, in ihrer Kirche heimisch fühlen und sich produktiv für deren zukünftige Aufgaben einsetzen wollen.