Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Ist die Allgemeinbildung am Ende?
[18.11.2008] Der renommierte Berliner Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Heinz-Elmar Tenorth ist neuer Scientist in Residence an der Universität Duisburg-Essen. Am 26. und 27. November stellt er seine provokanten Thesen zur Allgemeinbildung an der UDE vor. An die breite Öffentlichkeit richtet sich vor allem sein Vortrag im Rahmen des Festakts am 26. November zum Thema „Knigge, Pisa und Zollverein – über den aktuellen Sinn allgemeiner Bildung“, Beginn 18 Uhr im Audimax am Essener Campus.
Das deutsche Bildungssystem wird derzeit radikal umgebaut, sichtbarer Ausdruck dafür sind international vergleichende Schulleistungsstudien wie PISA, Festlegung und Normierung bundesweit gültiger Bildungsstandards oder auch landesweite Lernstandserhebungen.
Diese Wende weckt nicht nur Hoffnungen, sondern bereitet auch Sorgen: Wird zukünftig nur noch das in unseren Schulen unterrichtet werden, was gemessen werden kann? Wie wird sich die Unterrichtskultur in unseren Schulen verändern? Bleiben diejenigen Schulfächer auf der Strecke, die bei den Vergleichsstudien keine Rolle spielen? Wo bleibt die Bildung im allgemeinbildenden Schulsystem? Ist die Allgemeinbildung am Ende? Als Scientist in Residence wird sich der bekannte Erziehungswissenschaftler und Bildungsforscher Prof. Dr. Elmar Tenorth diesen Fragen stellen und öffentlich diskutieren.
Der gebürtige Essener Heinz-Elmar Tenorth ist Professor für Historische Erziehungswissenschaft am Institut für Allgemeine Pädagogik der Humboldt-Universität zu Berlin. Er studierte Germanistik, Geschichte und Sozialkunde, Philosophie und Pädagogik in Bochum und Würzburg. Nach seiner Promotion im Fach Pädagogik an der Universität Würzburg wurde er Professor für Wissenschaftstheorie und Methodologie der Erziehungswissenschaft an der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main. 1991 wechselte er an die Humboldt-Universität, wo er von 2000 bis 2005 das Amt des Vizepräsidenten für Lehre und Studium innehielt.
Mit seiner Arbeit unterstützt er die empirische Bildungsforschung, indem er als mahnender Begleiter dafür sorgt, die Bildung an sich in ihrer kulturellen Bedeutung nicht aus den Augen zu verlieren. Er vertritt seine Position in pointierter Weise, hat stets die besondere Rolle der Fachdidaktiken in der Lehrerbildung unterstrichen und die Reform der Lehrerbildung in Deutschland mit angestoßen und vorangetrieben.
Weitere Informationen: www.uni-duisburg-essen.de/de/scientist/
Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430
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