Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Gesellschaft für deutsche Sprache jetzt auch im westlichen Ruhrgebiet
[24.11.2008] Auf Initiative des Sprachforschers Prof. Ulrich Ammon von der Universität Duisburg-Essen wurde jetzt an der UDE die Zweigstelle Westliches Ruhrgebiet der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) gegründet.
Die renommierte GfdS mit Hauptsitz in Wiesbaden existiert bereits seit 127 Jahren und verfügt über zahlreiche nationale und internationale Zweigstellen. Nur im Ruhrgebiet war sie bislang unterrepräsentiert. Diese Lücke wurde nun mit der Gründung eines Zweiges Westliches Ruhrgebiet geschlossen.
Der Initiator der Zweiggründung, Prof. Ulrich Ammon, wurde auf der gut besuchten Gründungsveranstaltung Ende November zum Zweigvorsitzenden gewählt. Den Hauptvortrag hielt Prof. Gerhard Stickel, der kürzlich emeritierte Direktor des Instituts für deutsche Sprache in Mannheim, der größten sprachwissenschaftlichen Forschungsstätte Deutschlands.
Im Mittelpunkt standen sprachenpolitische Fragen einschließlich spannender Ausblicke. Stickel analysierte die prekäre Lage der deutschen Sprache in der heutigen Zeit, in der zum ersten Mal in der Geschichte die gesamte deutschsprachige Bevölkerung eine andere Sprache lerne: Englisch, das seit kurzem in Deutschland obligatorisches allgemeines Schulfach ist.
Wissenschaftliche Publikationen in Deutsch seien schon weitgehend verdrängt auf Nischenfächer und provinzielle Wissenschaftszirkel. Die EU forciere den Vorrang von Englisch, weil sie so ihre politischen Ziele eher zu erreichen hoffe: eine europaweite Öffentlichkeit, einen gemeinsamen Bildungs- und Wissenschaftsraum und die transnationale Mobilität der Bürger.
Auf solche Fragen soll sich nach Auffassung des Zweigvorsitzenden Prof. Ammon die zukünftige Arbeit der Neugründung konzentrieren, zumal Deutschland das einzige größere Land weltweit ist, das bislang über keine Professur für Sprachenpolitik verfügt.
Weitere Informationen: www.gfds.de, Prof. Ulrich Ammon, Tel. 0203/379-2410, ulrich.ammon@uni-due.de,
Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430
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