Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Gut gerüstet in den Wettbewerb
[10.12.2008] Als erste Universität in Nordrhein-Westfalen konnte die Universität Duisburg-Essen ihrem Hochschulrat jetzt eine nach kaufmännischen Grundsätzen aufgestellte Eröffnungsbilanz vorlegen. Ermöglicht wird damit erstmals ein vollständiger Überblick über die Vermögens- und Schuldenlage der Hochschule.
Schon Goethe wusste: „Die doppelte Buchhaltung ist eine der schönsten Erfindungen des menschlichen Geistes. Sie lässt uns jederzeit das Ganze überschauen, ohne dass wir es nötig hätten, uns durch das Einzelne verwirren zu lassen.“ Auch die NRW-Universitäten bereiten sich auf eine Umstellung vor. Denn seit dem 1. Januar 2007 sind sie als autonome Körperschaften mit Personalhoheit dauerhaft verantwortlich für ihre Liquiditätssicherung und Kapitalanlage, ihr Risikomanagement und den Erhalt ihres Vermögens.
Bislang war an den Universitäten die kameralistische Buchführung an der Tagesordnung, die sich auf die Finanzrechnung beschränkte. Die kaufmännisch orientierte doppelte Buchführung umfasst dagegen sowohl Erfolgs-, Vermögens- und Finanzrechnung als auch die Kosten- und Leistungsrechnung. Kanzler Dr. Rainer Ambrosy: „Mit diesem Schritt erreichen wir als erste Universität in Nordrhein-Westfalen deutlich mehr Transparenz, Akzeptanz und demnächst dann auch Vergleichbarkeit mit anderen Hochschulen.“ Geprüft wurde die Eröffnungsbilanz von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PKF Fasselt Schlage Lang und Stolz in Duisburg.
Und so steht es um die UDE: Die Bilanzsumme beträgt insgesamt 177,8 Mio. Euro. Auf der Aktivseite entfällt die Bilanzsumme mit 82,2 Mio. Euro auf das Anlagevermögen, obwohl die Uni-Gebäude nur angemietet sind und daher nicht von ihr bilanziert werden dürfen. Das Anlagevermögen setzt sich im Wesentlichen zusammen aus der Forschungseinrichtung (44,6 Mio. Euro), dem Bibliotheksbestand (17,5 Mio. Euro) und der Informationstechnologie (4,6 Mio. Euro). Das Umlaufvermögen schlägt mit 95,6 Mio. Euro zu Buche und enthält u.a. Forderungen der Universität gegen Dritte und liquide Mittel, die überwiegend bereits zweckgebunden verplant sind.
Auf der Passivseite wird Fremdkapital in Höhe von 39,4 Mio. Euro ausgewiesen, das sich insbesondere aus erhaltenen Anzahlungen aus Drittmitteln (12,9 Mio. Euro), Rückstellungen (16,0 Mio. Euro) und Verbindlichkeiten (8,1 Mio. Euro) zusammensetzt. Im Saldo verbleibt danach ein Eigenkapital einschließlich Sonderposten von 138,4 Mio. Euro, das einer Eigenkapitalquote von 77,8 Prozent entspricht. Damit ist die UDE für den internationalen Wettbewerb gut aufgestellt. Vergleichbare Universitäten werden voraussichtlich ähnliche Größenordnungen aufweisen.
Trotz der soliden Eröffnungsbilanz verweist Kanzler Ambrosy auf einen dicken Wermutstropfen: „Die UDE ist in ihrem Personalhaushalt erheblich unterfinanziert und es stehen erhebliche, bislang noch nicht finanzierte Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen sowie fusionsbedingte kostenintensive Umzüge an.“ Außerdem fehlt es an studentischen Arbeitsflächen, Seminarräumen und insbesondere großen Hörsälen. Deshalb benötigt die UDE einen gezielten Investitionsschub.
Dazu sollten auch die Freiräume kreativ genutzt werden, die die Doppik bietet, so Ambrosy, denn: „Die Herausforderung für die Zukunft wird es sein, die gute Eigenkapitalausstattung langfristig zu erhalten, auch wenn das ‚wahre‘ Vermögen, das in den Köpfen der vielen hochqualifizierten Wissenschaftler der Hochschule steckt, leider nicht in der Bilanz ausgewiesen werden kann.“
Weitere Informationen: Kanzler Dr. Rainer Ambrosy, Tel. 0201/183-3000, kanzler@uni-due.de, Dezernent Karl-Heinz Petry, Tel. 0203/379-4201, karlheinz.petry@zv.uni-due.de, Dezernent Dr. Martin Goch, Tel. 0201/183- 2109, martin.goch@zv.uni-due.de
Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430
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