Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Ausstellung von Prof. Jacobs in Berlin

Goyas Capricho 43

[26.01.2009] Alle guten Dinge sind fünf: Nachdem die Ausstellung „Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer – Goyas Capricho 43 und seine Rezeption in Bildkunst, Literatur und Musik“ bereits mit großem Erfolg an beiden Campi der Universität Duisburg-Essen (UDE) sowie in Bremen und Saarbrücken lief, wird sie nun bis zum 28. März im Ibero-Amerikanischen Institut, Preußischer Kulturbesitz in Berlin zu sehen sein.

Zur feierlichen Ausstellungseröffnung am 12. Februar werden neben Romanistikprofessor Dr. Helmut C. Jacobs, der die Ausstellung konzipiert hat, auch zwei Berliner Museumsdirektoren teilnehmen: Dr. Moritz Wullen, der bereits eine große Goya-Ausstellung in Berlin organsiert hat, und Prof. Dr. Heinrich Schulze Altcappenberg, Direktor des Berliner Kupferstichkabinetts. In einer Expertenrunde erläutern sie die zentralen Aspekte des Werkes von Goya und setzen dabei den Künstler ins Verhältnis zu Tradition und Aktualität.

Neben Picasso gilt Francisco de Goya (1746-1828) als einer der aktuellsten Maler Spaniens. Zu seinen berühmtesten Bildern zählt das 43. Blatt von „Los Caprichos“, das im Mittelpunkt der gesamten Ausstellung steht. Die Caprichos gehören zu den größten Meisterwerken gesellschaftskritischer Kunst. Goya veröffentlichte die 80 Radierungen im Jahr 1799 in Auseinandersetzung mit der Aufklärung und den alten, von der Inquisition gestützten Machtverhältnissen in Spanien.

Mit Capricho 43, das ursprünglich als Titelblatt vorgesehen war, beginnt der Teil der Radierungen, der von Galgenvögeln und Gruselmonstern, Kobolden und Fratzenwesen wimmelt. Das Bild zeigt einen Schlafenden, der den Nachttieren hilflos ausgesetzt ist. Es ist eines der am meisten gedeuteten Bilder des 18. Jahrhunderts und beeinflusst bis in die heutige Zeit Literatur, Bild- und Videokunst sowie Musik. Künstler wie Delacroix, Manet oder Dalí haben sich inspirieren lassen, auch zu einem eigenen neuen Capricho 43. Ebenso hat das Bild auf Literaten gewirkt, darunter Gautier, Cela, Feuchtwanger oder Grass.

All das zeigt Prof. Dr. Jacobs auf kommentierten Abbildungstafeln, wie er auch verschiedene Versionen von Capricho 43 zusammengestellt hat und neue Analysen zu Bildperspektive und -proportionen bringt. Zusätzlich informiert Prof. Jacobs’ Buch „Der Schlaf der Vernunft“* auf knapp 700 Seiten mit 100 Abbildungen umfassenden über die Entstehungsgeschichte, den Bildaufbau und die Konzeption sowie über Bilder und Texte, die vor, während und unmittelbar nach dem Blatt entstanden sind.

*Helmut C. Jacobs: Der Schlaf der Vernunft – Goyas Capricho 43 in Bildkunst, Literatur und Musik. Schwabe Verlag, Basel 2006,
ISBN: 3-7965-2261-0, 84 Euro

Weitere Informationen: Prof. Dr. Helmut C. Jacobs, Tel. 0201/183-3891, http://www.iai.spk-berlin.de/

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