Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

UDE koordiniert internationales Forschungsvorhaben

Europas Gewässer schützen

[18.02.2009] Die europäischen Gewässer leiden unter Nährstoffbelastung, intensiver Landnutzung und dem Verlust von Lebensräumen. Ihre biologische Vielfalt und wichtige Umweltfunktionen sind bedroht. Ein internationales Forschungsvorhaben will neue Methoden entwickeln, um den Zustand von Gewässern und den Erfolg von Renaturierungsmaßnahmen einheitlich bewerten zu können. 25 Forschungseinrichtungen und Universitäten aus 16 europäischen Ländern sind an WISER (Water bodies in Europe: Integrative Systems to assess Ecological status and Recovery) beteiligt. Koordiniert wird das dreijährige Projekt von Prof. Dr. Daniel Hering von der Abteilung Angewandte Zoologie/Hydrobiologie der Universität Duisburg-Essen. Die EU fördert WISER mit knapp sieben Millionen Euro.

„In allen EU-Ländern gilt als Umweltziel für Seen, Flüsse und Küstengewässer der ‚gute ökologische Zustand‘, über den zum Beispiel Phytoplankton, Wasserpflanzen, Wirbellose sowie Fische Aufschluss geben“, sagt Hydrobiologe Hering. „In Europa gibt es zwar für viele aquatische Ökosysteme bereits gute Bewertungsmethoden und darauf aufbauend Renaturierungskonzepte. Für Seen und Küstengewässer sind die Daten allerdings lückenhaft, und auch die Kriterien in den einzelnen Ländern sind nicht immer vergleichbar. In dem Forschungsverbund wollen wir zur Verbesserung und Vereinheitlichung beitragen.“

In den kommenden Monaten werten die Projektpartner vor allem mehr als 90 Datenbanken aus, die in den letzten Jahren von EU-Staaten oder im Zuge von Forschungsprojekten erstellt wurden. Zusätzlich führen die Wissenschaftler auch praktische Untersuchungen vor Ort durch. Prof. Hering und sein Team beschäftigen sich dabei vornehmlich mit der Renaturierung von Flüssen und analysieren, wie erfolgreich die bisherigen nationalen und EU-weiten Maßnahmen waren.

Ein wichtiger Faktor bei allen Untersuchungen ist der Klimawandel: „Wenn wir Ökosysteme bewahren und wiederherstellen wollen, müssen wir auch die Veränderungen durch die globale Erwärmung mit einkalkulieren“, sagt Hering. „Auch wenn Ergebnisse von Prognose-Modellen sich im Detail unterscheiden, kann man davon ausgehen, dass künftig zum Beispiel Wassermenge, Sauerstoffgehalt und Strömungsgeschwindigkeit abnehmen oder Nährstoffbelastungen zunehmen werden. Die Effekte und mögliche Gegenmaßnahmen im Gewässerschutz wollen wir in dem EU-Projekt ebenfalls untersuchen.“

Weitere Informationen. Daniel Hering, Tel. 0201/183-3084, daniel.hering@uni-due.de, http://www.wiser.eu

Redaktion: Ulrike Bohnsack, Tel. 0203/379-2429

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