Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Was darf ein neuer mobiler Datendienst kosten?
[03.09.2007] Vom Navi bis zum Handy: Auf vielfältige Informationsservices wollen immer weniger Privat- und Geschäftskunden auch unterwegs nicht verzichten. Aber gilt das auch für alle neuen Entwicklungsstufen der Mobilfunk-Kommunikation?
Wie hoch ist zum Beispiel die Nachfrage nach neuen Diensten, die sich zwar automatisch an das aktuelle Umfeld und persönlichen Vorlieben des Benutzers anpassen, aber auch kostenpflichtig sind oder Furcht vor dem Verlust der Privatsphäre auslösen könnten? Mit derartigen Fragen befasst sich ein aktuelles Forschungsprojekt am Lehrstuhl Unternehmens- und Technologieplanung, Schwerpunkt Telekommunikationswirtschaft der Universität Duisburg-Essen unter der Leitung von Prof. Torsten J. Gerpott.
Das auf gut drei Jahre angelegte Projekt wird mit rund 300.000 Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert. Es ist eingebunden in den DFG-Sonderforschungsbereich Nexus, der Ingenieure, Informatiker, Physiker, Betriebswirte und Philosophen miteinander verbindet. Dort geht es um die Schaffung digitaler Umgebungsmodelle, in denen dem Nutzer individualisierte Informationen und Dienste zur Verfügung gestellt werden. Sprecherhochschule ist die Universität Stuttgart.
Durch digitale Umgebungsmodelle werden Ausschnitte der physischen Welt ? also zum Beispiel Gebäude- und Straßenpläne, Temperaturen, Ozonwerte und ähnliches, aber auch die Position von Fußgängern oder Fahrzeugen ? in digitaler Form abgebildet. Ferner können durch Umgebungsmodelle reale Objekte mit weiteren digitalen Daten ? beispielsweise aus dem Internet - verknüpft und zusätzliche virtuelle Objekte in das Modell eingefügt werden. Eine bekannte Anwendung hierfür sind so genannte virtuelle Globen wie „GoogleEarth“. Diese nutzen Satellitenbilder, Höhenmodelle und 3D-Gebäudemodelle, um daraus eindrucksvolle Ansichten der Erde zu erstellen.
Im Duisburger Teilprojekt stehen die Akzeptanz und die Zahlungsbereitschaft für innovative Mobilfunkdienste, die digitale Umgebungsmodelle nutzen, aus betriebswirtschaftlicher Sicht im Vordergrund. Einflussfaktoren der Dienstenachfrage sollen durch Befragungen von Privatkunden, Unternehmensmitarbeitern und Einkäufern von Mobilfunkdiensten in Unternehmen empirisch fundiert herausgefunden werden.
Redaktion: Beate H. Kostka, Tel 0203/379-2430
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