Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Ein Bücherbus der 50er Jahre. Bildnachweis: Büchergilde Gutenberg
Ein Bücherbus der 50er Jahre. Bildnachweis: Büchergilde Gutenberg
Ausstellung in der Bibliothek

85 Jahre gelebte Buchkultur

[13.11.2009] 300 Preise und Auszeichnungen gab es schon für die Werke des Verlags, der das Lesen erschwinglich machte: In die Geschichte der Büchergilde Gutenberg entführt bis zum 19. Januar 2010 eine neue Ausstellung in der Bibliothek der Universität Duisburg-Essen. Dr. Claudia Hiepel eröffnet die Schau am 18. November um 13.15 Uhr mit einem Vortrag zu Arbeiterbildung, Katholizismus und Sozialdemokratie im Deutschen Kaiserreich: Vom „verführerischen Gift gegnerischer Literatur“.

Der arbeitenden Bevölkerung den Zugang zu guten Büchern zu ermöglichen – mit diesem erklärten Ziel gründete der „Bildungsverband der deutschen Buchdrucker“ 1924 in Leipzig die Büchergilde Gutenberg. Denn viele Publikationen waren damals sehr teuer und das Taschenbuch noch nicht erfunden. So konnten insbesondere Arbeiter für einen geringen Mitgliedsbeitrag Bücher kaufen. Innerhalb weniger Jahre hatte die Gilde über 80.000 Mitglieder.

Nachdem die Büchergilde im Zweiten Weltkrieg in Deutschland aufgelöst wurde, kehrte sie 1947 aus dem Exil in der Schweiz zurück und bestand bis in die 1980er Jahre als gewerkschaftseigene Buchgemeinschaft. Seit 1998 führen leitende Mitarbeiter in Eigenregie das Unternehmen.

Bestimmen sonst Konzentrationsbewegungen und Konzernbildung den Markt, so bleibt die Büchergilde unabhängig und fühlt sich mit ihrem Programm dem Bekenntnis der Gründer verpflichtet, die geistige und kulturelle Landschaft zu beleuchten und sich in die gesellschaftliche Diskussion einzumischen. Für sie gehören hochwertige Ausstattungen, sorgfältige Typographie und Illustrationen zeitgenössischer Künstler auch heute noch zur Arbeit des Buchgewerbes.

Am Campus Essen sind anhand der Buchproduktion die wichtigsten Stationen der Verlagsgeschichte zu sehen. Die Ausstellung „Gelebte Buchkultur: 85 Jahre Büchergilde Gutenberg“ im Gebäude R09 an der Universitätsstraße 9-11 lädt Interessierte von Montag bis Freitag von 8 bis 22 Uhr und samstags von 10 bis 18 Uhr ein. Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen: www.uni-due.de/ub
Hildegard Finke, Tel. 0201/183-3746, hildegard.finke@uni-due.de

Redaktion: Sabine Loh, Tel. 0203/379-1488


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