Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Kommt an die UDE: Prof. Dr. Rudolf Jaenisch. Foto: Sam Ogden/Whitehead Institute ©
Kommt an die UDE: Prof. Dr. Rudolf Jaenisch. Foto: Sam Ogden/Whitehead Institute ©
Prof. Dr. Rudolf Jaenisch ist Scientist in Residence 2010

Berühmter Stammzellforscher zu Gast

[29.06.2010] Ein Pionier der Stammzellforschung kommt an die UDE: Prof. Dr. Rudolf Jaenisch, einer der berühmtesten deutschen Wissenschaftler und seit über 25 Jahren Forscher am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT), ist in diesem Jahr "Scientist in Residence". An der UDE tauscht er sich mit Nachwuchswissenschaftlern aus und hält einen öffentlichen Vortrag über die Chancen und Grenzen der Stammzellforschung. Interessierte sind hierzu am Dienstag, 6. Juli, 18 Uhr, in das Audimax am Essener Campus (Segerothstraße) eingeladen.

Gegen den geklonten Menschen

Der Genetiker Jaenisch beschäftigt sich mit den Steuerungsmechanismen des Erbguts. Er sucht nach den molekularen Mechanismen, die die Gene an- und ausschalten. Eine seiner größten Errungenschaften ist das Mausmodell: Mit ihm zeigte er, dass fremde DNS-Stücke mit Hilfe von Viren fest im Erbgut von Mäusen verankert werden können. Diese "transgenen Tieren" werden seit den 1980er Jahren genutzt, um zahlreiche Krankheiten zu erforschen. 2002 wies er dann als erster nach, dass ein Gendefekt in Mäusen durch therapeutisches Klonen heilbar ist.

Jaenisch befürwortet zwar das Klonen menschlicher Stammzellen, hat sich aber gemeinsam mit dem Schöpfer von Klon-Schaf "Dolly", Ian Witmut, entschieden gegen das Klonen von Menschen ausgesprochen. Mittlerweile forscht Jaenisch vor allem an künstlichen Stammzellen: Anfang 2009 gelang es ihm, solche Zellen aus den Hautzellen von Parkinsonpatienten herzustellen und hieraus Nervenzellen zu züchten. Bis zu einer Therapie der Krankheit sei es aber noch sehr weit, sagt der Wahlamerikaner.

Auszeichnungen für exzellente wissenschaftliche Leistungen

Seine akademische Laufbahn begann der Spitzenforscher an der Universität München, wo er Medizin studierte. Schnell wechselte er in die Forschung und pendelte zwischen deutschen und amerikanischen Institutionen, darunter die Princeton University und die Universität Hamburg, wo er bis 1984 die Abteilung für Tumorvirologie leitete. Anschließend folgte er dem Nobelpreisträger David Baltimore an das Massachusetts Institute of Technology (MIT). Dort trat er eine Professur in Biologie an und wurde Gründungsmitglied des Whitehead Institutes for Biomedical Research. An beiden Einrichtungen geht er bis heute seinen Forschungen nach.

Jaenisch wurde vielfach ausgezeichnet: Für seine bahnbrechenden Erkenntnisse erhielt er 2002 den Robert-Koch-Preis – eine der angesehensten wissenschaftlichen Ehrungen der Bundesrepublik – und im letzten Jahr den Ernst-Schering-Preis. Er ist Mitglied hochrangiger wissenschaftlicher Institutionen, darunter der deutschen Leopoldina, der American Academy of Arts and Sciences und der American Academy of Microbiology.

Mit der Gastprofessur "Scientist in Residence" lädt die UDE seit 1998 weltweit angesehene Wissenschaftler ein. In öffentlichen Vorträgen haben unter anderen der ehemalige Kulturstaatsminister und Philosoph Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin, der Publizist und Politikwissenschaftler Prof. Dr. Dr. Alfred Grosser sowie der Botaniker und Bioniker Prof. Dr. Wilhelm Barthlott spannende Einblicke in ihr Fachgebiet vermittelt.

Weitere Informationen: http://www.uni-due.de/de/scientist/

Redaktion: Kristina Belka, Tel. 0203/379-1489


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