Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Zur Dominanz der englischen Sprache
[16.09.2010] Seine Forschungsergebnisse sind rund um den Globus gefragt: Der Germanistikprofessor Ulrich Ammon der Universität Duisburg-Essen ist mit einem Beitrag im neuen „World Social Science Report 2010“ vertreten. Die Publikation vereint die weltweit wichtigsten Forschungen in den Sozialwissenschaften zu einem besonders aktuellen Thema. Sie wird im Abstand von zehn Jahren herausgegeben von der UNESCO, der Kulturabteilung der Vereinten Nationen. Unter dem Titel „Knowledge Divides“ geht es diesmal um die ungleiche Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse in der heutigen Welt.
Ammons Beitrag „The hegemony of English“ untersucht die Auswirkungen der weltweiten Dominanz von Englisch als Wissenschaftssprache. „Zwar fördert die Weltsprache einerseits die weite Verbreitung von Wissen, hat aber auch die unerwünschte Nebenwirkung von Exklusivität und der Behinderung Anderssprachiger in der internationalen Kommunikation“, erklärt der Professor für Germanistische Linguistik mit dem Schwerpunkt Soziolinguistik. So würden Muttersprachler oft eine Schlüsselrolle bei der Verbreitung von Informationen einnehmen.
Der Wissenschaftler sollte Vorschläge zum Abbau solcher unerwünschten Nebeneffekte machen. Er empfiehlt u.a. mehr kostenlose sprachliche Unterstützung beim Verfassen von Texten für schriftliche Publikationen und Vorträge, die vor allem aus der privilegierten englischsprachigen Welt kommen müsste, und die Einrichtung von Arbeitsgruppen zu dem Problem bei internationalen Wissenschaftsverbänden. Ammon, der kürzlich in den Ruhestand verabschiedet wurde, vermutet, dass er zu dem Beitrag eingeladen wurde aufgrund eines Berichts über seine einschlägigen Forschungen in der renommierten Zeitschrift „Nature“.
Weitere Informationen: Prof. Dr. Ulrich Ammon, Tel. 0203/379-2410, ulrich.ammon@uni-due.de
Redaktion: Katrin Braun, Tel. 0203/379-1488
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