Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Autoindustrie rechnet mit nachhaltigem Wachstum
[27.01.2011] Mit einer Rekordbeteiligung von über 1000 Konferenz-Teilnehmern fand in Bochum am 27. Januar das 11. Internationale CAR Symposium der Universität Duisburg-Essen statt. Am Vortrag waren mehr als 1700 Studenten und Hochschulabsolventen zur größten Karriere-Messe für die Automobilindustrie in Deutschland gekommen. Telekom-Personalchef Sattelberger und BMW-Personalchef Krüger forderten die Studenten auf, den Leistungswettbewerb mit der Industrie zu suchen.
Hauptergebnis des Kongresses: Die Autoindustrie rechnet mit nachhaltigem Wachstum, das durch die Entwicklung in Asien, Ost-Europa, Latein-Amerika und den Trend zum klimaverträglichen Auto geprägt wird. „Das Wachstum ist gelb und grün“, fasst der Kongressleiter Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen (UDE) die Entwicklung zusammen. „In den nächsten fünfzehn Jahren erwarten wir den Anstieg der Welt-Pkw-Nachfrage von 58,8 Millionen Verkäufen im Jahr 2010 auf mehr als 92 Millionen Fahrzeuge im Jahr 2025. Das ist ein Plus von 57 Prozent oder fast 34 Millionen Pkw–Verkäufen“
„Die Herausforderungen für die nächsten Jahren lauten, sich auf dem Wachstumsprozess einzustellen“, betont Dudenhöffer. Der limitierende Faktor in diesem Prozess sind qualifizierte Mitarbeiter. Die Automobilindustrie sollte daher nach eigenen Wegen suchen, um den Engpassfaktor zu überwinden. Dudenhöffer schlägt vor, dass Autobauer und Zulieferer einen Pool bilden, der erlaubt, auch in konjunkturell schlechteren Zeiten Hochschulabsolventen einzustellen. Das könnte ähnlich sein wie beim Kurzarbeitergeld, das erlaubt auch in schwierigen Zeiten Mitarbeiter zu halten. Der Pool sollte allerdings von der Industrie selbstfinanziert werden. „Derzeit reißen sich die Unternehmen um die Hochschulabsolventen, vor einem Jahr wollte niemand einstellen“, so Dudenhöffer. „Um junge Talente für die Branche zu begeistern braucht es eine antizyklische Nachwuchs-Förderung. In guten Jahren für schlechte Jahren vorsorgen sollte das Motto sein.“
Daimler-Chef Zetsche sieht zusätzliches Potenzial für Premiumfahrzeuge
Daimler-Chef Zetsche betonte in seiner Eingangsrede zum 11. Internationalen CAR Symposium, dass die weltweiten Premiummärkte schneller wachsen als der gesamte Automobilmarkt. Zum einen kann von steigenden Marktanteilen der Premiumfahrzeuge in wichtigen Märkten wie Nordamerika und West-Europa ausgegangen werden, zum anderen wächst die Nachfrage nach Premiumfahrzeugen in Asien und Ost-Europa mindestens im gleichen Tempo wie der Gesamtmarkt. Gleichzeitig wird Premium immer stärker durch die Fähigkeit definiert, automobile Emotion und ökologische Verantwortung zusammenzubringen. „Und gerade hier“, betonte Zetsche, „macht uns keiner was vor: Wir machen grüne Autos faszinierender – und faszinierende grüner.“
Schaeffler-Eigentümerin: CO2-Technologien forcieren Wachstum bei Schaeffler
Mit über 66.000 Mitarbeitern und über 9 Milliarden Euro Umsatz im Jahre 2010 zählt die Schaeffler-Gruppe in Herzogenaurach zu den größten europäischen Industrieunternehmen in Familienbesitz. Beim 11. Internationalen CAR Symposium sprach Maria-Elisabeth Schaeffler, die stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und gemeinsam mit ihrem Sohn Alleineigentümerin der Schaeffler-Gruppe. „Nach einem schweren Jahr 2009 sind wir 2010 wieder klar auf unseren langjährigen Erfolgskurs eingeschwenkt“, betonte Schaeffler. Natürlich hat dazu die gute weltweite Autokonjunktur beigetragen. Aber den Kern des Erfolgs bilden dauerhaft hohe Investitionen in Forschung. „Wir haben unser Augenmerk in den letzten 10 Jahren auf die Entwicklung von Schlüsseltechnologien zur CO2-Reduzierung konzentriert. Das zahlt sich jetzt aus“, sagte sie. Das Unternehmen hat unter anderem die trockene Doppelkupplung erfunden oder mit UniAir die erste vollvariable, elektrohydraulische Ventilsteuerung in den Markt gebracht. „Unternehmen in Familienbesitz haben die Möglichkeit, nahezu alle Gewinne ins Unternehmen zu stecken“, fasst Schaeffler ein Kernelement ihrer Unternehmens-Philosophie zusammen. „Und genau das machen wir. Deshalb ist unser Unternehmen in den letzten 15 Jahren jährlich mit 10 Prozent gewachsen. Deshalb beschäftigen wir heute in Deutschland 28.000 hochqualifizierte Mitarbeiter. Deshalb freuen wir uns auf die nächsten Jahre und schauen sehr optimistisch in die Zukunft.“
Tata Motors Chef Forster verstärkt Aktivitäten in Emerging Markets
„Es ist wichtig, dass wir mit unseren Marken Jaguar und Landrover in China und anderen Wachstumsmärkten die Entwicklung nutzen“, erklärte Tata Motors Chef Carl-Peter Forster beim 11. Internationalen CAR Symposium. „Die beiden englischen Marken Jaguar und Landrover haben viel Potenzial, das wir sehr systematisch mit neuen Produkten in den nächsten Jahren heben wollen“. Anfang Januar hatte Chinas Vize-Premier Li Keqiang hat bei einem Staatsbesuch in Großbritannien eine Vereinbarung mit dem Autobauer Jaguar Land Rover für den Verkauf von 40.000 Luxuswagen in seinem Land geschlossen. „Die Abmachung ist für uns wichtig und ein weiterer Schritt auf unserem Expansionskurs“, betonte Forster.
Hohe Resonanz beim Kongress und bei der Hochschul-Job-Messe
In den insgesamt 13 Infoshops des 11. Internationalen CAR Symposiums stellten die Autobauer Audi, BMW, Daimler, Mazda, Opel, Peugeot, Porsche, Toyota wichtige Innovationen und Prozessverbesserungen zur Diskussion. Mit 108 Unternehmens-Partnern, 1068 Konferenzteilnehmer und einer Fachausstellung, an der 86 Firmen teilnahmen, hat das CAR Symposium in Bochum einen neuen Rekord erzielt. Die zum dritten Mal durchgeführte Job-Messe mit über 1700 Studenten am Vortag ist ein wesentlicher Baustein der Veranstaltung geworden. 95 Unternehmen der Automobil- und Zulieferindustrie hatten sich den Studenten und Hochschulabsolventen präsentiert.
Weitere Informationen: http://www.uni-due.de/car/
Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer, Tel. 0203/379-1111, ferdinand.dudenhoeffer@uni-due.de;
Jan Wortberg, Tel. 0203/379-3625, jan.wortberg@uni-due.de
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