Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Gemeinsame Erklärung der Universitätsallianz Metropole Ruhr

Claus Leggewie neuer KWI-Direktor

[16.05.2007] Ein erheblicher Gewinn für die Universitätsallianz Metropole Ruhr ist die Bestellung von Prof. Dr. Claus Leggewie zum neuen Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts (KWI), das von den Universitäten Duisburg-Essen, Bochum und Dortmund getragen wird. Der international renommierte Politologe hat derzeit eine Professur an der Universität Gießen inne und gilt u.a. als Experte für kulturelle Globalisierung, europäische Erinnerungskultur oder auch die politische und wissenschaftliche Kommunikation in digitalen Medien.

Seinen ersten öffentlichen Auftritt in der Ruhrregion hat Prof. Leggewie am Mittwoch, 6. Juni, in der Universität Duisburg-Essen. Er wird über die „Wissenschaft in der öffentlichen Kommunikation“ referieren und den Universitätspreis 2007 entgegennehmen. Die feierliche Amtsübernahme als Nachfolger von Professor Jörn Rüsen wird am 12. Juli im KWI stattfinden.

Rektor Prof. Dr. Lothar Zechlin von der Universität Duisburg-Essen: „Ich freue mich sehr für unsere Universitätsallianz, dass das KWI künftig von Professor Leggewie geleitet wird. Ich bin davon überzeugt, dass er die Integration des KWI in die drei Ruhrgebietsuniversitäten erfolgreich gestalten und entscheidende Akzente für die Wissenschaftslandschaft in der Ruhrregion setzen wird, die sich auf ihre Rolle als Kulturhauptstadt vorbereitet.“ Rektor Prof. Dr. Elmar Weiler von der Ruhr-Universität Bochum pflichtet seinem Kollegen Zechlin bei: "Das KWI ist ein wichtiger Baustein in unserem Antrag zur Exzellenzinitiative und mit Claus Leggewie gewinnt die Wissenschaft und Kultur im Ruhrgebiet deutlich weiter an Profil." Prof. Dr. Eberhard Becker, Rektor der Universität Dortmund betont: "Die gemeinsame Trägerschaft des KWI durch die drei Universitäten ist ein wichtiger Beitrag, um die Exzellenz des Institutes zu sichern. Wir verfolgen damit den richtigen Weg."

Das KWI - 2002 vom Wissenschaftsrat sehr gut beurteilt - nimmt aufgrund seiner Eigenständigkeit, seiner internationalen Sichtbarkeit und seiner Struktur als "Advanced Study Institute" eine Sonderstellung unter den geistes- und kulturwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen des Landes ein. Über die eigenen Forschungen hinaus hat das KWI die Rolle eines „Wissenschaftskollegs NRW“ in den Geistes- und Kulturwissenschaften und agiert als Impulsgeber für die angestrebte Vernetzung von Geisteswissenschaftlern.

Als Professor für Politikwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität in Gießen wirkt Prof. Claus Leggewie im dortigen Sonderforschungsbereich „Erinnerungskulturen“ mit und ist Gründungsdirektor des Gießener „Zentrums für Medien und Interaktivität“. Gastprofessuren und Forschungsaufenthalte führten ihn an das Wissenschaftskolleg zu Berlin, das Institut für die Wissenschaft vom Menschen in Wien und die Université Paris X. An der New York University war er erster Inhaber des Max Weber-Lehrstuhls. Die Publikationen und Forschungsschwerpunkte von Claus Leggewie beziehen sich u.a. auf die kulturelle Globalisierung, die europäische Erinnerungskultur, die Demokratie in nichtwestlichen Gesellschaften, die politische und wissenschaftliche Kommunikation in digitalen Medien und die politische Ikonografie.

Einer breiten Öffentlichkeit bekannt geworden ist Leggewie nicht nur durch seine zeitkritischen Analysen in den überregionalen Zeitungen, sondern auch als engagierter Buchautor. In „Die 89er“, veranschaulichte er zum Beispiel den aktuellen Generationenkonflikt: Vom politisch engagierten Schüler über den Skinhead bis zur jungen Erbin und dem erfolgreichen Öko-Unternehmer werden zeittypische Erfahrungen und Erwartungen geschildert. Verbunden wird dies mit grundsätzlichen Überlegungen zu Fragen der Ethik, des politischen Engagements, der Verantwortung der Elterngeneration und der demokratischen Zukunft unseres Landes.

Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430

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