Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Workshop Kaufmännisches Rechnungswesen an NRW-Hochschulen

Unrealistisch: Zahlungsunfähigkeit

[31.10.2007] Unerwartet hohe Resonanz fand das Symposium der Uni-Verwaltung unter der Leitung von Kanzler Dr. Rainer Ambrosy: 200 Teilnehmer primär aus Hochschul-Verwaltungen informierten sich über den Stand der Einführung des kaufmännischen Rechnungswesens in Kommunen, Land und speziell in den Hochschulen.

Staatssekretär Dr. Michael Stückradt bezeichnete das Symposium als Meilenstein und wichtiges Signal an die anderen Hochschulen des Landes. Es komme nämlich darauf an, dass die Hochschulen die mit dem Hochschulfreiheitsgesetz erlangten neuen Handlungsspielräume nutzen und ausgestalten.

Diese besonderen Anforderungen, aber auch die sich abzeichnenden EU-weiten Veränderungen, z.B. bei der Vergabe der Fördermittel, hatte Dr. Ambrosy eingangs beschrieben. Schmunzelnd verwies er in der Darstellung auf die Ursprünge des alten kameralen Rechnungswesens als Rechnungswesen der Fürsten, deren Sinn auf „Bares zur Kriegsführung“ gerichtet war, und damit Parallelen aufweise zu heutigen Strategien des Finanzministers, allerdings unter neuem Namen wie „Qualitätspakt“ oder „Zukunftspakt“. Und am Ende sei immer weniger in der Uni-Kasse?

Welche Anforderungen der neue Hochschulrat an den NRW-Unis in diesem Zusammenhang an die Uni-Verwaltungen stellt, trug der Vorsitzende des Hochschulrats der UDE, Dr. Henning Osthues-Albrecht, vor: „Eine kamerale schlichte Einnahmen-Ausgaben-Rechnung ist für den Großbetrieb Universität nicht mehr zeitgemäß“, so Osthues-Albrecht. Der Hochschulrat müsse darauf bestehen, im Rahmen von Bilanz, Ergebnisrechnung und Finanzrechnung umfassend über die Situation der Uni informiert zu werden. „Nur so“, schlussfolgerte Osthues-Albrecht, „kann der Hochschulrat seiner strategischen Aufgabenstellung gerecht werden.“ Allerdings, so betonte er, billige er den Hochschulverwaltungen eine angemessene Zeit zur Umstellung zu.

Wie die anstehenden Probleme hochschulspezifisch gelöst werden können, zeigten die Ausführungen der Arbeitsgruppe unter Federführung der UDE im Rahmen der Veranstaltung. Deutlich wurde, dass die UDE für die Zielsetzung, zum 1. Januar 2008 in das neue Zeitalter eines modernen Rechnungswesens einzutreten, bestens gerüstet ist. Uni-Kanzler Dr. Ambrosy: „Die Eröffnungsbilanz wird zeigen, über wie viel Vermögen die Uni nun eigenverantwortlich verfügt und wie es um die Finanzlage tatsächlich steht.“ Nur so könne vermieden werden, was nach Meinung vieler Kritiker der neuen Freiheit der Hochschule als Damoklesschwert nach dem neuen Hochschulgesetz über den Uni-Köpfen schwebe: Die Zahlungsunfähigkeit und in deren Folge die Einsetzung eines Staatskommissars. „Ein völlig unrealistischer Fall“, so der Uni-Kanzler.

Redaktion: Beate H. Kostka, Tel 0203/379-2430

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