Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

DFG bewilligt Projekt über „Revenue Management“

Sitzplatz-Roulette

[30.10.2007] Mit Angeboten wie „London für 1 Euro!“ locken Fluggesellschaften Kunden. Warum die Preise meist höher und unterschiedlich ausfallen, liegt nicht nur an den zusätzlich anfallenden Steuern oder dem bekannten Kerosinaufschlag. Kapazitätssteuerung, als eine Maßnahme des so genannten Revenue Managements, ist ein weiteres Stichwort.
Weltweit beschäftigen sich nur wenige Forscher mit dem Thema Revenue Management und der Aspekt Strategische Allianzen wurde bislang weitgehend ignoriert. Daher hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) jetzt die Förderung des Projektes „Revenue Management für Unternehmen in Strategischen Allianzen“ an der Universität Duisburg-Essen zugesagt.

Die Wissenschaftler um Prof. Dr. Alf Kimms vom Lehrstuhl BWL mit dem Schwerpunkt Logistik und Verkehrsbetriebslehre wollen in dem DFG-Projekt die Entwicklung von Revenue Management Modellen und Methoden für Unternehmen in Strategischen Allianzen vorantreiben.

Die ursprünglich für den Flugticketverkauf entwickelte Maßnahme des Revenue Managements soll Zielgrößen, wie zum Beispiel den Gesamterlös, durch segmentorientierte Preisdifferenzierung, Kapazitätssteuerung oder Überbuchung positiv beeinflussen. Bei der Preisdifferenzierung verkauft eine Fluggesellschaft Sitzplätze einer Beförderungsklasse zu unterschiedlichen Preisen ? zum Beispiel um mit günstigen Tickets die Nachfrage zu erhöhen oder Plätze zu besetzten, die sonst leer geblieben wären. In der Kapazitätssteuerung werden die Sitzplätze so auf die unterschiedlichen Buchungsklassen verteilt, dass der erwartete Erlös eines Fluges möglichst maximiert wird.

Ein Sonderfall bei der Kapazitätssteuerung sind strategische Allianzen ? Kooperationen, bei denen sich Unternehmen zusammenschließen, um ein größeres Flugnetz zur Verfügung zu haben, Flugpläne zu koordinieren oder ihre Kosten durch eine höhere Auslastung reduzieren zu können. Fragen, zum Beispiel wie viele Sitzplätze, welche Fluggesellschaft dabei verkaufen darf und wie die Ergebnisaufteilung zwischen den einzelnen Partnern vorgenommen wird, bergen neue Probleme. Die UDE-Wissenschaftler wollen Lösungsvorschläge erarbeiten und durch die Publikation ihrer Ergebnisse die wissenschaftliche Literatur auf diesem Gebiet vorantreiben.

Redaktion: Julia Harzendorf, Tel. 0203/379-1489

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