Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Frauen häufiger von Niedriglohn betroffen

Mindestlohn fördert Existenzsicherung

[09.02.2007] Fast jede dritte vollzeitbeschäftigte Frau in Deutschland arbeitet zu Niedriglöhnen. Mit 10 Prozent liegt der Niedriglohnanteil bei Männern hingegen viel niedriger. Mit diesen Zahlen liefert das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen weitere Fakten und Zahlen zur aktuellen Mindestlohn-Debatte. „Ein gesetzlicher Mindestlohn müsste in Deutschland besonders auch aus der Sicht von Frauen eingeführt werden“, sagt Dr. Claudia Weinkopf vom IAQ.

Bezieht man Teilzeit- und Minijobs mit ein, liegt der Frauenanteil am Niedriglohnsektor bei fast 70 Prozent. Nach Berechnungen des IAQ arbeiteten 2004 rund 39 Prozent der Frauen in Vollzeit unter der Niedriglohnschwelle, das heißt unter 9,83 Euro in West-, beziehungsweise 7,15 Euro in Ostdeutschland. Der Anteil der Frauen, die weniger als den Niedriglohn verdienen lag bei Teilzeitjobs über 25 Prozent, bei Minijobbern bei rund 35 Prozent. „Bei Frauen kommen also häufig niedrige Stundenlöhne und kurze Arbeitszeiten zusammen. Das führt dazu, dass sie ganz besonders geringe Chancen auf eine eigenständige Existenzsicherung haben“, folgert Weinkopf.

Redaktion: Claudia Braczko, Tel. 0209/1707-176,

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