Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Abschiedskolloquium mit Bundesverfassungsrichter

Professor Strasser nimmt Abschied

[05.02.2007] Prof. Dr. Hermann Strasser (65), gefragter Experte für Soziologische Theorie, Sozialstrukturanalyse und Kultursoziologie an der Universität Duisburg-Essen wurde jetzt mit einem Abschiedskolloquium in den Ruhestand verabschiedet.

Als Leuchtturm in der Brandung zahlreicher Stürme kennzeichnete Dekan Prof. Gerhard Bäcker den gebürtigen Österreicher, der 1977 an die damalige Universität Duisburg berufen wurde und das akademische Leben seither in zahlreichen Ämtern und Funktionen entscheidend mitgeprägt habe. Bäcker würdigte insbesondere seinen Einsatz für den erfolgreichen Berufseinstieg vieler Generationen von Sozialwissenschaftsstudierenden. Dem Einsatz Strassers sei der Aufbau des ersten Praktikums- und Absolventenbüros an der Universität zu verdanken.

Außerdem gehöre Strasser zu den Kollegen, die mit Abstand die meisten Dissertationsvorhaben betreut haben, darunter den Festredner des Abends, Udo di Fabio, Richter am Bundesverfassungsgericht und Professor an der Universität Bonn. Sein Beitrag beleuchtete die Freiräume, die die Wissenschaft trotz oder gerade wegen der Durchrationalisierung des Hochschullandschaft benötige.

Prof. Frank Faulbaum, Leiter des Instituts für Soziologie würdigte den Forscher Hermann Strasser, der theoretische Fragestellungen stets mit der praktischen Anwendung zu verknüpfen wusste und insbesondere auch im Dialog mit der Öffentlichkeit hellsichtige Analysen der gesellschaftlichen Wirklichkeit lieferte. In seinen Forschungsprojekten befasste er sich u.a. mit Fragen der gesellschaftlichen Ungleichheit, Arbeitslosigkeit, Drogenkonsum, Altersdemenz oder auch die Kinderarmut.

Strasser koordinierte darüber hinaus federführend mehrere Jahre die Beiträge der Universität für die Duisburger Akzente und organisierte mehrere öffentliche Ringvorlesungen. Sein Rat ist beispielsweise auch gefragt bei der Gestaltung des Kulturhauptstadtprogramms 2010.

Dass die Entpflichtung vom Amt des Hochschullehrers auch den Reiz des Neuanfangs für ihn habe, betonte Strasser in seiner Dankesrede. "Ich setze auf Entfaltung, nicht auf liften. Ich beginne, mich mehr für Literatur zu interessieren und versuche mich auch im journalistischen Fach. Schließlich ist ein gut geschriebener Artikel eine größere Leistung, als eine trockene wissenschaftliche Abhandlung."

Redaktion: Beate H. Kostka, Tel 0203/379-2430

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