Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

IAQ veröffentlicht Report aus Altersübergangs-Monitor

Hohe Altersarbeitslosigkeit trotz mehr Beschäftigung

[27.11.2007] Die Erwerbstätigkeit der über 50-Jährigen ist in den letzten zehn Jahren von 47 auf 53,7 Prozent gestiegen. Das Problem der Altersarbeitslosigkeit ist damit aber keineswegs gelöst. Vor allem unter den über 60-Jährigen hat die Arbeitslosigkeit zugenommen, verschärft durch die Arbeitsmarkt- und Rentenreformen. Das zeigen aktuelle Ergebnisse des Altersübergangs-Monitors, mit dem das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen den Übergang zwischen der Erwerbs- und Ruhestandsphase untersucht. Das Projekt wird von der Hans-Böckler-Stiftung und vom Forschungsnetzwerk Alterssicherung der Rentenversicherung gefördert.

Wie die Zahlen zeigen, greifen die Rentenreformen seit 1997 zunehmend: Nicht nur der Rentenbeginn, sondern auch der Erwerbsausstieg wird nach hinten verlagert. Dies führt aber nur zum Teil zu einer höheren Erwerbstätigkeit im Alter, stellten die IAQ-Arbeitsmarktforscher Dr. Martin Brussig und Sascha Wojtkowski fest. Immer mehr Ältere beziehen Leistungen wegen Arbeitslosigkeit. Viele Arbeitslose über 60-Jährige könnten Ansprüche auf Altersrente geltend machen, warten damit aber noch wegen drohender Rentenabschläge. Die Chancen älterer Arbeitsloser auf dem Arbeitsmarkt haben sich aber noch nicht bedeutend gebessert. Teilweise wird der Vorruhestand mittels Arbeitslosigkeit ersetzt durch Altersteilzeit; davon dürften aber vor allem Ältere in den entsprechenden Beschäftigungsbereichen, also Großbetrieben und Branchen mit hoher Tarifbindung, profitieren.

Die Zunahme der Alterserwerbstätigkeit ist bei Männern besonders ausgeprägt im Alter von 55 bis 59 Jahren; dies waren in den 1990er Jahren die Lebensjahre der Frühausgliederung. Bei Frauen ist die Alterserwerbstätigkeit in allen Altersgruppen gleichermaßen gestiegen. Zwar hat die Erwerbstätigkeit der Älteren besonders bei Geringqualifizierten zugenommen, bei Hochqualifizierten liegt die Erwerbstätigenquote allerdings doppelt so hoch. Obwohl die Zunahme besonders ausgeprägt bei Teilzeitarbeit und geringfügiger Beschäftigung ist, beschränkt sie sich nicht auf bloße Nebenjobs und Zuverdiensttätigkeiten.

Redaktion: Claudia Braczko, Tel. 0209/1707-176, 0170/8761608, presse-iaq@uni-due.de,

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