Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Lesung mit chinesischem Lyriker Yu Jian

Kritikfreudig und naturnah

[17.10.2011] Die weltweite Bedeutung Chinas wächst – seine Staatsführung bleibt dennoch umstritten. Vor allem der Umgang mit Regimekritikern und Intellektuellen löst international immer wieder Proteste aus. Auch viele Verse von Yu Jian, einem der wichtigsten zeitgenössischen Lyriker des Landes, setzen sich mit dem Machtapparat der Volksrepublik auseinander. Am 21. Oktober kommt der preisgekrönte Autor für eine Lesung in die Cubus Kunsthalle nach Duisburg. Er folgt damit einer Einladung des Konfuzius-Instituts Metropole Ruhr der Universität Duisburg-Essen (UDE).

Mit oft nur wenigen, kunstvollen Worten vermitteln Yu Jians Gedichte dennoch sehr präzise, in welcher Situation sich Schriftsteller im heutigen China befinden. So versteht er sich selbst als „ein Pionier auf Minensuche, der mit äußerster Vorsicht auf der Zungenspitze vorrückt“. Und das gelingt ihm auf unvergleichliche Weise: Im Langgedicht „Akte 0“, dem bisherigen Höhepunkt seines Schaffens, dokumentiert er die Lebensgeschichte eines anonymen Individuums bis ins trivialste Detail. Dabei entlarvt er die gängigen bürokratischen Kontrollinstrumente Pekings.

Doch der 57-Jährige lässt sich nicht nur von den politischen und sozialen Missständen Chinas inspirieren: Bewusst bezeichnet er sich als Heimatdichter, der in seinen Versen immer wieder die Verbundenheit zu der ursprünglichen Natur widerspiegelt. Gleichzeitig sind die Gedichte erfrischend alltagsnah und verblüffen oftmals mit Ironie und Witz.

Die Lesung findet auf Chinesisch mit deutscher Übersetzung statt und beginnt am 21. Oktober um 20 Uhr in der Cubus Kunsthalle in Duisburg. Im Anschluss stellt sich der Autor den Fragen des Publikums.

Weitere Informationen:
www.konfuzius-institut-ruhr.de
Dr. Anja Senz, Tel. 0203/306-3130, anja.senz@uni-due.de

Redaktion: Carmen Tomlik, Tel. 0203/379-1489

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