Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Eiweißmolekül mit verheerenden Folgen
[19.10.2011] Was passiert bei BSE oder der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, der menschlichen Variante der Rinderseuche? Ein körpereigenes Eiweiß macht das Gehirn zum Schwamm. Diesen Prionproteinen hat Nobelpreisträger Prof. Dr. Kurt Wüthrich einen Großteil seiner Forschung gewidmet. Hierüber hält er am Donnerstag, 20. Oktober, einen englischsprachigen Vortrag an der UDE.
Wüthrich hat Entscheidendes geleistet: Er hat die Strukturen des menschlichen Prions sowie des in Mäusen und Rindern entschlüsselt. Mithilfe der kernmagnetischen Resonanzspektroskopie (NMR) hat er die Strukturen in wässriger Lösung bestimmt und damit eine Umgebung geschaffen, die den Verhältnissen in einer Zelle gleicht. Dafür erhielt er 2002 den Nobelpreis für Chemie. Nicht nur sein Vorgehen, das er auch auf andere biologische Makromoleküle ausweitete, war etwas Besonderes. Bei seinen Analysen stellte er fest, dass die Eiweißmoleküle von Mensch und Rind sehr ähnlich sind. Dadurch lassen sich die Erkenntnisse über die tierische Krankheit auf den Menschen übertragen.
Der Nobelpreisträger forscht an der ETH Zürich und dem Scripps Research Institute, Kalifornien. Außerdem ist er zurzeit Gastprofessor am Zentrum für Medizinische Biotechnologie (ZMB) der UDE. Hier betreut er in einem speziellen Mentoringprogramm Doktoranden.
„Prion Protein Structural Biology and Prion Diseases“: 20. Oktober, 16.15 Uhr, Hörsaal S07 S00 D07, Campus Essen.
Weitere Informationen: Dr. Natalie Diermann, ZMB, Tel. 0201/183-3670, zmb@uni-due.de
Redaktion: Ulrike Bohnsack, Tel. 0203/379-2429
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