[02.06.2008] Der mit 5.000 Euro dotierte Gottschalk-Diederich-Baedeker-Preis hat in diesem Jahr der Physiker Dr. Cedrik Meier (34) von der Universität Duisburg-Essen erhalten. Der Oberbürgermeister von Essen, Dr. Wolfgang Reiniger, hat den Preis am 30. Mai im Bibliothekssaal der Universität überreicht.

In seiner ausgezeichneten Habilitationsschrift „Novel Photonic Materials“ zeigt der Preisträger auf, wie man mithilfe von Halbleitern Licht auf kleinstem Raum ? nämlich auf Wellenlängenformat ? einsperren kann. Nötig sind dazu verfahrenstechnisch speziell entwickelte periodische Strukturen, die auch als neuartige Laser mit nanometergroßen Abmessungen eingesetzt werden können. Die Resultate der prämierten Arbeit können dazu beitragen, elektronische Bauelemente künftig noch effizienter zu gestalten.

Der gebürtige Dortmunder Meier studierte Physik an der Ruhr-Universität Bochum. Nach seinem Diplom 1998 war er dort als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand tätig. Den Doktortitel erhielt er 2001 mit Auszeichnung („summa cum laude“) für seine Dissertation über die „Herstellung von 2D-Ladungsträgersystemen mit fokussierten Ionenstrahlen“. Anschließend war er zwei Jahre lang als wissenschaftlicher Assistent im Fachbereich Physik an der Universität Duisburg-Essen tätig.

Als Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) forschte Meier ein Jahr als Postdoc am California NanoSystems Institute der University of California, Santa Barbara (USA). Im Januar 2005 kehrte er an die Universität Duisburg-Essen zurück, um seine heute prämierte Habilitationsschrift im Fach Experimentalphysik fertigzustellen. 2006 zeichnete ihn das Bundesforschungsministerium mit dem begehrten NanoFutur-Preis aus für sein Projekt „NanoPhOx - Nanophotonik mit Oxiden“. Die Fördersumme beträgt rund 1,7 Millionen Euro, um daraus u.a. eine Nachwuchsgruppe an der UDE aufzubauen. Im Jahre 2007 wurde Meier zudem als Gründungsmitglied an das Junge Kolleg der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften berufen.

Die G. D. Baedeker Stiftung in Essen fördert kulturelle und wissenschaftliche Projekte in ihrer Stadt. In diesem Rahmen vergibt sie auch den Gottschalk-Diederich-Baedeker-Preis für herausragende Arbeiten aus den Bereichen Natur- und Ingenieurwissenschaften, die von der Universität Duisburg-Essen zur Habilitation oder Promotion angenommen werden.

Der G.-D.-Baedeker-Preis wurde 1984, nach der Übernahme der Essener Traditionsbuchhandlung Baedeker durch die Sutter-Gruppe, von dem Unternehmer Dr. h.c. Hans Friedrich Sutter in Abstimmung mit dem Rektor der damaligen Universität-Gesamthochschule Essen, Prof. Dr.-Ing. Fritz Steimle, ausgelobt und im folgenden Jahr erstmals vergeben. Im Jahr 2000 wurde der Preis in die Essener G. D. Baedeker Stiftung überführt, die jährliche Vergabe wurde als Stiftungszweck in die Satzung aufgenommen.

Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430