[13.12.2011] Er spricht fünf Sprachen, ist in Europa zuhause und mag Zahlen, weil sie „wie Menschen sind: manchmal rational, reell, komplex oder auch irrational“. Seine Leidenschaft für Mathematik führte Prof. Dr. Vytautas Paškūnas nun an die UDE. Hier hat der 34-Jährige den Lehrstuhl für Arithmetische Geometrie übernommen.

Der gebürtige Litauer studierte von 1996 bis 2000 in Cambridge Mathematik und wechselte dann an die University of Nottingham, wo er 2003 seinen PhD erwarb. Seit 2004 war er an der Universität Bielefeld als Wissenschaftlicher Assistent bzw. Akademischer Oberrat tätig, u.a. im DFG-Sonderforschungsbereich „Spektrale Strukturen und Topologische Methoden in der Mathematik“. Zwei Stipendien ließen ihn zwischenzeitlich nach Paris gehen. So finanzierte ihm die französische CNRS, das ist die größte Forschungsorganisation Europas, ein Jahr; ein weiteres verbrachte er als Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

„Meine Lieblingszahlen sind die p-adischen Zahlen, wobei p eine Primzahl ist“, erklärt Prof. Paškūnas. „Sie sind für uns Arithmetiker genauso wichtig wie die reellen Zahlen für Ingenieure.“ So ist denn auch sein Forschungsgebiet das p-adische Langlands-Programm, das sich mit der Arithmetik seiner Favoriten beschäftigt. „Es liegt an der Schnittstelle von Darstellungstheorie und Zahlentheorie und lässt sich bis zum Beweis der Fermatschen Vermutung 1995 zurückverfolgen. Diese Vermutung wurde schon im 17. Jahrhundert formuliert, und sie besagt: Ist n eine natürliche Zahl größer als 2, so kann die n-te Potenz jeder natürlichen Zahl ungleich null nicht in die Summe zweier n-ter Potenzen natürlicher Zahlen ungleich null zerlegt werden. Tausende von Mathematiker haben 300 Jahre lang versucht, die Vermutung zu knacken. Warum eigentlich?“, fragt Paškūnas. „Weil sie einfach schön ist!“


Weitere Informationen: Prof. Dr. Vytautas Paškūnas, Tel. 0201/183-7655, paskunas@uni-due.de

Redaktion: Ulrike Bohnsack, Tel. 0203/379-2429

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