Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Prof. Dr. Marcel Nieden
[04.01.2012] Er fühlt sich im Hörsaal wie auf der Kanzel gleichermaßen zu Hause: Prof. Dr. theol. Marcel Nieden ist Experte für Kirchengeschichte und arbeitete als Pfarrer in einer bayrischen Gemeinde. An der Universität Duisburg-Essen (UDE) hat der 46-Jährige nun die Professur für Evangelische Theologie mit dem Schwerpunkt Historische Theologie übernommen.
Von 1985 bis 1992 studierte Nieden Theologie und später Philosophie an der Augustana-Hochschule Neuendettelsau sowie den Universitäten Heidelberg und Erlangen-Nürnberg. Während der Arbeit am Dissertationsprojekt zur Christologie Kardinal Cajetans erhielt er ein Stipendium des Freistaates Bayern. Anschließend ging der gebürtige Hesse für ein zweijähriges Lehrvikariat nach Starnberg, bis er 1996 sein Promotionsstudium mit der Auszeichnung summa cum laude abschloss.
Außerdem ließ sich Nieden 1998 zum Pfarrer ordinieren und übernahm später die Gemeinde Gilching-Weßling bei München. „Das war eine sehr erfüllende Arbeit“, erinnert sich der UDE-Wissenschaftler. „Vor allem das direkte Feedback der Menschen hat mir viel gegeben.“ Dennoch zog es Nieden wieder ins akademische Umfeld, um „tiefer zu bohren und dran zu bleiben“, wie er sagt. Vertretungsprofessuren führten ihn an die Uni Jena, die Augustana-Hochschule Neuendettelsau und zuletzt an die UDE.
Hier will er seine Forschungen zur Kirchengeschichte fortsetzen und sich dabei auf die Frühe Neuzeit konzentrieren. Mit Blick auf das 500-jährige Jubiläum des Wittenberger Thesenanschlags 2017 widmet er sich der Ablasskritik Martin Luthers und hinterfragt die Anfänge der Reformation. Zudem arbeitet er mit einem internationalen Forscherteam an dem ersten historischen Kommentar, der die Thesen Luthers aus ökumenischer Perspektive beleuchtet. Ebenso untersucht Nieden die Bildungswege geistlicher Gelehrter, christliche Islambilder in der Frühmoderne, die Evangelische Kirche in der Ära Adenauer und die Hexenverfolgung.
Eine interessante und vor allem kritische Aufbereitung ist ihm bei der Lehre besonders wichtig: „Die Theologie der Vergangenheit ist zum Teil eine exotische Welt, die man vielen Studierenden erst wieder vor Augen führen muss“, weiß der erfahrene Dozent. „Denn wie Kirche heute tickt, können wir nicht verstehen, ohne ihre Geschichte zu kennen.“
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Marcel Nieden, Tel. 0201/183-3507, marcel.nieden@uni-due.de
Redaktion: Carmen Tomlik, Tel. 0203/379-1489
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