Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Eine Welt im Umbruch
[30.01.2012] Vom Gefühl einer Generation bis hin zum Zusammenbruch von Staaten: All das und noch viel mehr nehmen die Wissenschaftler des Profilschwerpunkts "Wandel von Gegenwartgesellschaften" der Universität Duisburg-Essen (UDE) in den Blick. Die aktuellen Forschungsvorhaben werden am 1. Februar in der Katholischen Akademie „Die Wolfsburg“ vorgestellt. Zum Tag der Forschung 2012 treffen sich Bildungs-, Politik- und Wirtschaftswissenschaftler, Soziologen sowie Vertreter verwandter Disziplinen.
Aus unterschiedlicher Fachsicht gehen die Forschungsprojekte im sozialwissenschaftlichen Profilschwerpunkt der Frage nach, wie sich gesellschaftlicher Wandel aus dem Zusammenspiel sich auflösender Grenzen und der Bildung neuer Ordnungen vollzieht. Prof. Dr. Ingo Schulz-Schaeffer, Sprecher des Profilschwerpunkts: „Territoriale Grenzen und staatliche Ordnungen spielen dabei genauso eine Rolle, wie die Auflösung und Neubildung gesellschaftlicher Verhaltensmuster, beispielsweise durch neue Formen der Erwerbsarbeit oder das Entstehen kultureller Grenzen und Konflikte.“
Ein UDE-Großforschungsvorhaben zur Ordnungsbildung auf globaler Ebene ist das Käte Hamburger Kolleg „Politische Kulturen der Weltgesellschaft. Chancen globaler Kooperation im 21. Jahrhundert“. Es wird in den kommenden Monaten seine Arbeit aufnehmen unter Leitung von Prof. Dr. Tobias Debiel (Institut für Entwicklung und Frieden, UDE), Prof. Dr. Claus Leggewie (Kulturwissenschaftliches Institut Essen) und Prof. Dr. Dirk Messner (Deutsches Institut für Entwicklungspolitik Bonn). Das neue Zentrum will untersuchen, wie sich der Aufstieg neuer, nicht-westlicher Akteure mit eigenen politischen Kulturen auf die Governance-Strukturen der Weltgesellschaft und internationale Verhandlungsarenen auswirkt. Mit Experten- und Praktikertagungen will das Kolleg seine Forschungsergebnisse auch zu Vorschlägen für eine Reform internationaler Regime und Verhandlungsprozesse weiter entwickeln, etwa in den Bereichen Klimawandel, Weltfinanzkrise oder auch Souveräntitätsbeschränkung und Intervention.
Andere Projekte im Profilschwerpunkt befassen sich mit gesellschaftsinternen Veränderungen, so beispielsweise eines von Prof. Dr. Jo Reichertz und seinem Team: Sie untersuchen, ob und wie die Medien ordnungsbildende Normen und Werte setzen und damit „Ausfallbürgschaften“ für die nachlassende Integrationskraft herkömmlicher Institutionen übernehmen. Stark vertreten sind im Profilschwerpunkt seit seiner Gründung 2008 darüber hinaus Forschungsprojekte zum Wandel der Arbeitswelt, unter anderem die Projekte BOPS und FLEXMEDIA unter der Leitung von Prof. Dr. Gerhard Bosch und Prof. Karen Shire, Ph.D., gefördert durch den BMBF-Förderschwerpunkt „Balance von Flexibilität und Sicherheit in einer sich wandelnden Arbeitswelt“.
Mehr Informationen:
• http://www.udue.de/wandel
• Kontakt und Anmeldung: Frederik Brandenstein, Tel. 0203/379-2284, frederik.brandenstein@uni-due.de,
Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430
Alle Pressemitteilungen der UDE finden Sie unter:
http://www.uni-due.de/de/presse/pm.php