Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Neue Erkenntnisse zu deutsch-jüdischen Beziehungen
[21.05.2008] Prof. Dean Phillipp Bell aus Chicago spricht am 26. Mai über „Jüdische Reaktionen auf schwere Unwetter und Naturkatastrophen in der Frühen Neuzeit“. Der international ausgewiesene Kenner deutsch-jüdischer Beziehungsgeschichte hält seinen englischsprachigen Vortrag auf Einladung des Steinheim-Instituts für deutsch-jüdische Geschichte an der Universität Duisburg-Essen.
In seinem Vortrag gibt Dean Bell einen Überblick über frühmoderne jüdisch-christliche Beziehungen. Den Schwerpunkt bilden dabei jüdische Reaktionen auf damalige Umweltbedingungen wie extreme Wetterverhältnisse, Erdbeben und Seuchen. Hierbei verwendet Bell einen wissenschaftlichen Neuansatz zum Verständnis der Beschaffenheit des jüdisch-christlichen Beziehungsgefüges.
Wurden die jüdisch-christlichen Beziehungen im frühmodernen Europa bisher hauptsächlich als feindselig und gewalttätig beschrieben, so kann dieses Verhältnis nun mit Hilfe neuer kulturwissenschaftlich-historische Methoden vielfach wesentlich positiver dargestellt werden. Beide Kulturen scheinen sich in religiösen und administrativen Angelegenheiten, nicht zuletzt bei Naturkatastophen, wechselseitig beeinflusst zu haben, so dass Historiker nun zunehmend von einer Annäherung zwischen Juden und Christen in der frühen Neuzeit sprechen.
Dean Bell ist Professor für Geschichte am Spertus Institut für Jüdische Studien in Chicago. Sein Vortrag findet im Salomon L. Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte, Geibelstr. 41, Raum SG 055 am Campus Duisburg statt und beginnt um 18 Uhr.
Redaktion: Christine Staroste, Tel. 0203/379-2461
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