Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Zufallsfund hilft Wissenschaftlern
[17.07.2003] Die Griechisch-orthodoxe Theologin Dr. Evangelia Dafni, stellvertretende Leiterin des Zentrums für Septuaginta-Studien in Athen und anerkannte Expertin auf dem Gebiet der Septuaginta-Forschung, verbringt zur Zeit einen Forschungsaufenthalt am Lehrstuhl von Professor Aaron Schart, Evangelische Theologie, am Standort Essen der Universität Duisburg-Essen. Anders als die protestantischen Kirchen haben die orthodoxen Kirchen das Alte Testament nicht im originalen hebräischen Wortlaut, sondern in der Fassung der alten griechischen Übersetzung für maßgeblich gehalten. Da nach antiker Legende dieser Text auf 70 Übersetzer zurückgeht, wird sie mit dem lateinischen Wort für siebzig als „Septuaginta“ bezeichnet. Dr. Dafni nutzt den von der Alexander von Humboldt-Stiftung geförderten Forschungsaufenthalt, um ein Einführungsbuch in die griechische Übersetzung des Alten Testaments am Beispiel des Jesajabuchs abzuschließen.
Zufallsfund
Einen Abstecher nach Essen machte außerdem Professor David Trobisch vom Bangor Theological Seminary, USA. Durch Zufall hatte er bei Recherchen in der Universitätsbibliothek in Dresden in einer alten Schatulle eine bis dahin nicht bekannte Septuaginta-Handschrift aus dem späten Mittelalter entdeckt und erste Fotos davon im Gepäck. Obwohl hochwertige wissenschaftliche Texteditionen vorhanden sind, kann die Bibelwissenschaft nicht auf Einsicht in die antiken Originalhandschriften verzichten, da viele Eigenheiten, beispielsweise besondere Kürzelschreibweisen, in den gedruckten Textausgaben fehlen.
Redaktion: Daniela Endrulat Tel.: (0201) 183?4518
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