Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Von Tsunamis, Riffen und Marschen
[24.04.2003] Das Institut für Geographie der Universität Duisburg-Essen lädt am Standort Essen zur 21. Jahrestagung des Arbeitskreises „Geographie der Meere und Küsten“ der Deutschen Gesellschaft für Geographie ein. Die zweitägige Veranstaltung findet am Donnerstag, 1. Mai, 13.30 bis 18 Uhr, und am Freitag, 2. Mai, 9 bis 18.30 Uhr, im Glaspavillon an der Universitäts-, Ecke Gladbecker Straße statt. Geleitet wird das Symposium von Dr. Dieter Kelletat, Professor für Physio-geographie, der die Begrüßungsworte spricht und in die komplexe Thematik einführt.
Veranstaltungsprogramm
International renommierte Fachleute und junge Nachwuchswissenschaftler befassen sich in ihren Vorträgen mit tektonischen und gravitativen Krustenbewegungen sowie mit den Entstehungsursachen und sedimentären Auswirkungen von Tsunamis in der Karibik, im Mittelmeergebiet und an der spanischen Atlantikküste. Tsunamis sind Riesenwellen von bis zu 40 Meter Höhe und einer Stundengeschwindigkeit von mehr als 800 Kilometer, die durch Erd- oder Seebeben, durch gewaltige Erdrutsche am Meeresboden oder durch Meteoriteneinschläge entstehen. Die seismischen Wogen entwickeln beim Auftreffen auf die Küste eine ungeheure Zerstörungskraft – ganze Küstenstreifen werden von Böden und Vegetation entblößt.
In einem anderen Tagungsteil stellen die Referenten effiziente Methoden zur Altersbestimmung von Korallenriffen, Strandwällen und Küstendünen vor wie zum Beispiel die Optisch Stimulierte Lumineszenz (OSL) und die Elektronen-Spin-Resonanz (ESR). Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses stehen weiter küstennahe Feuchtgebiete wie Salzmarschen
und
Watten, die
zwar
einerseits durch einen langfristigen Meeresspiegelanstieg stark gefährdet sind, aber andererseits durch Sedimentation oder Vegetation mit einem langsamen Anstieg des Meeresspiegels vertikal mitwachsen.
„Korallenriffe unter Stress“ lautet ein Vortrag, der sich mit der globalen und lokalen Bedrohung der Korallenriffe durch Überfischung, Dynamit- und Zyanidfischfang, Öltankerkatastrophen, El Nino, Algen, Schwämme und Muscheln beschäftigt. Der Themenkomplex Geoarchäologie und Meeresspiegelschwankungen widmet sich der geologischen Rekonstruktion von antiken Landschaften und zeigt die Küstenveränderungen in Griechenland und der Türkei während des Holozäns auf. Große Beachtung wird auch den kultur- und wirtschaftsgeographischen Aspekten der Meeres- und Küstenräume geschenkt. „Muss der Mensch deichen oder weichen“ ist eine der zentralen Fragen des modernen Küstenzonenmanagements.
Hinweis für die en: Zur Eröffnung der Jahrestagung am
Donnerstag, 1. Mai, 13.30 Uhr, im Glaspavillon der Universität durch
Professor Dieter Kelletat sind Sie herzlich eingeladen.
Redaktion: Doris K?nig, Telefon (0201) 183?2087
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