Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Besserer Schutz ist möglich
[29.01.2003] Durch leistungsfähige Überwachungssysteme in öffentlichen Gebäuden ließe sich ein deutlich besserer Schutz bei Angriffen mit biologischen und chemischen Kampfstoffen erreichen, etwa als fester Bestandteil raumlufttechnischer Anlagen oder für den mobilen Einsatz bei Großveranstaltungen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des Instituts für Energie- und Umwelttechnik
(IUTA) an der Universität Duisburg-Essen, die jetzt in Duisburg-Rheinhausen vorgestellt wurde.
Im Auftrag des NRW-Wissenschaftsministeriums hat das IUTA überprüft, inwieweit verschiedene bereits vorhandene analytische Erkennungsverfahren sich bereits für die kontinuierliche Überwachung der Raumluft eignen. Der Ergebnisbericht listet im Detail auf, wie leistungsfähig die verschiedenen vorhandenen Systeme bereits sind, welche Vor- und Nachteile sowie welche Entwicklungs- und Kombinationsmöglichkeiten sie haben. Diese Erkenntnisse sollen als Grundlage für die Entwicklung eines leistungsfähigen automatischen und kontinuierlich arbeitenden Überwachungssystems für den Einsatz in Gebäuden und raumlufttechnischen Anlagen dienen.
Ausgangspunkt war die Frage, ob die Bevölkerung, vor allem in Ballungsgebieten, ausreichend vor kriminellen und terroristischen Anschlägen mit biologischen oder chemischen Kampfstoffen geschützt ist. Bislang sind beispielsweise die Wartezonen des öffentlichen Personennahverkehrs, Einkaufszentren, Regierungsgebäude oder Veranstaltungshallen kaum mit entsprechenden Sicherungssystemen ausgestattet. So wäre beispielsweise der Giftgasanschlag auf die U-Bahn in Tokio auch heute noch prinzipiell möglich, bei dem 1995 fünf Menschen getötet und mehrere Tausend verletzt wurden.
Bisher wurden technische Systeme und analytische Methoden zum Nachweis biologischer und chemischer Kampfstoffe vorwiegend für den militärischen Anwendungsfall sowie für die unbeabsichtigte Freisetzung derartiger Stoffe bei der Produktion und Entsorgung konzipiert und entwickelt. Ein weiteres Anwendungsgebiet wird künftig auch der bessere Schutz vor Anschlägen mit terroristischem Hintergrund sein, die mit neuen Anforderungen an effektive Schutz- und Überwachungssysteme einhergehen.
Bildtext: Bei der Präsentation der Projektergebnisse am 28.01.03 im IUTA in Duisburg-Rheinhausen wurde auch ein neues Analysegerät zur raschen Erkennung biologischer Kampfstoffe vorgestellt (v.l. Staatssekretär Hartmut Krebs, Günter Schöppe, IUTA, Institutsleiter Prof. Dr. Klaus G. Schmidt, Projektleiterin Dr. Thekla Kiffmeyer)
Redaktion: Beate H. Kostka, Telefon (02 03) 3 79 ? 24 30
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