Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

4,5 Mio von der Deutschen Forschungsgemeinschaft

Super-Zwerge im Maßanzug

[01.12.2004] Dass der Sonderforschungsbereich „Nanopartikel aus der Gasphase“ an der Universität Duisburg-Essen hervorragende Arbeit leistet, hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft erneut gutachterlich bestätigt und jetzt eine Weiterförderung für die kommenden drei Jahre in Höhe von 4,5 Mio Euro bewilligt. Neben Sachmitteln und Investitionen geht mit etwa 20 Stellen ein großer Teil dieser Summe in die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Das hochkarätig besetzte Gutachtergremium überzeugte vor allem die gelungene interdisziplinäre Zusammenarbeit und die internationale Vernetzung, so SFB-Sprecher Prof. Dr. Axel Lorke: "Es ist uns gelungen, über die Fächergrenzen hinweg, eine gemeinsame Sprache zu finden und so die auftauchenden Fragen effektiv zu bearbeiten." Gelobt wurden auch die gemeinsamen Forschungsarbeiten im In- und Ausland, vor allem die mit den USA, die nun noch weiter ausgebaut und vertieft werden können. Zwei transatlantische Workshops sind bereits geplant.

Winzig klein aber riesige Oberfläche

Der SFB 445 befasst sich mit der Herstellung, Charakterisierung und Anwendung von Nanopartikeln, die aus unterschiedlichen Materialien maßgeschneidert hergestellt werden. Es geht darum, neuartige Eigenschaften zu identifizieren und diese dann gezielt einzusetzen. Zur Erforschung der faszinierend vielseitigen Superzwerge arbeiten Physiker, Maschinenbauer, Chemiker, Mathematiker und Elektrotechniker fachübergreifend zusammen. Untersucht wird unter anderem, wie man die millionstel Millimeter kleinen Winzigteilchen mit riesigen Oberflächen herstellt, so dass eine Hand voll davon bereits Fußballplatzgröße entspricht. Wichtig ist dies für hochempfindliche Sensoren, die viel besser giftige Gase aufspüren werden als herkömmliche Detektoren.

Klären möchten die Wissenschaftler auch, wie sich Elektronen in Nanodrähten aus Eisen bewegen. Diese entstehen, wenn sich magnetische Nanopartikel zu einer riesig langen Perlenkette zusammenziehen. Damit könnten etwa neuartige, leitfähige Kunststoffverbundmaterialien hergestellt werden. Nanopulver aus Silizium kann sogar Licht aussenden und damit möglicherweise auch in der Optoelektronik eingesetzt werden. Auch Materialien für bessere Festplatten und Magnetspeicher stehen im Interesse der Forscher.

Der SFB 445 ist Teil des nanowissenschaftlichen Profilschwerpunkts der Universität Duisburg-Essen zusammen mit zwei weiteren SFB’s und einem europäischen Netzwerk zu diesem Themenbereich. Damit hat sich die Universität international zu einem wichtigen Standort in den Nanowissenschaften entwickelt.

Redaktion: Beate H. Kostka 0203/379-2430

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