Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Vom Vogelflügel zur Tragfläche
[22.11.2004] Am 25. November findet im Rahmen der bekannten Gastprofessur scientist in residence 2004, die in diesem Jahr der international renommierte Naturwissenschaftler Professor Dr. Wilhelm Barthlott innehat, ein Symposium zu dem noch jungen Forschungszweig der Bionik statt.
Ab 9.15 Uhr werden namhafte Experten aus Forschung und Wirtschaft im Glaspavillon der Universität auf dem Essener Campus den Besuchern verschiedene Facetten der Fachrichtung „Bionik“ vorstellen.
Der Austausch unter Wissenschaftlern steht dabei nicht im Mittelpunkt. Vielmehr ist der Dialog zwischen Forschern, Produktentwicklern und Unternehmern angestrebt. Nachdem am Vorabend Professor Barthlott den Lotus-Effekt der Pflanzen zum Thema seines Vortrages machen wird, stehen am Folgetag Fragen der technischen Umsetzbarkeit natürlicher Vorbilder im Vordergrund.
Einen Überblicksvortrag zum Forschungszweig der Bionik hält Professor Dr. Werner Nachtigall, der als Nestor der Fachrichtung gilt. Dr. Wolfgang Send vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt untersucht die technische Umsetzung des Flugverhaltens von Lebewesen, insbesondere hinsichtlich der Eigenschaften des Schwingfluges. Das evolutionäre Produkt von Tragfähigkeit und Schuberzeugung aus der Natur ist dennoch schwierig auf die Flugbewegungen von Flugzeugen zu übertragen. Hierbei kann der gleiche Mechanismus dazu führen, dass Flugzeuge ab einer bestimmten Geschwindigkeit auseinander brechen. Dr. Send ist es mit seinem Firmenpartner Felix Scharstein gelungen, einen so genannten Hubflügelgenerator zu entwickeln. Das Gerät bildet die Synthese der effektiven Kinematik des Schwingenflugs und zur Leistungsaufnahme zur Erzeugung regenerativer Energie. Der Generator ist der erste seiner Art und steht in einem Seitenkanal des Lech bei Augsburg.
Die technische Umsetzbarkeit des Lotus-Effekts rückt beim Vortrag von Dr. Volker Schlicht, Degussa AG, in den Mittelpunkt. Zusammen mit seinen Kollegen untersucht er die Möglichkeiten der Herstellung selbstreinigender Oberflächen. Nanostrukturierte Oberflächen, vergleichbar mit der des Lotusblatts, sind schwer zu benetzen und lassen Schutz nicht auf der Oberfläche anhaften, wodurch sich dieser leicht mit fließendem Wasser entfernen lässt. Eine nachträgliche Behandlung bestehender Oberflächen mit einem nanostrukturierten Film würde so wesentlich die Reinigung erleichtern. Eine Revolution für viele Reinigungsvorgänge im Haushalt (Autopflege, Gartenmöbel oder Keramik).
Im Anschluss an die Einzelvorträge werden sich die Referenten noch einmal gemeinsam den Fragen des Auditoriums stellen und den aktuellen Stand der technischen Herausforderung für die Forschung diskutieren.
Interessierte können sich vom 24. November bis zum 21. Dezember in der VHS Essen die Ausstellung Bionik- Zukunfts-Technik lernt von der Natur anschauen.
Wer am 24. November nicht vor Ort sein kann, kann sich ab 17 Uhr per LIVE-STREAM in den Vortrag des scientist in residence einschalten!
Ab 25. November kann der selbe Vortrag
in der "essener digitalen bibliothek" "miless"">http://miless.uni-essen.de/'>miless" abgerufen werden.
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen: www.uni-duisburg-essen.de/scientist">http://www.uni-duisburg-essen.de/scientist'>www.uni-duisburg-essen.de/scientist.
Hinweis für die en: Um Ihnen die Wissenschaftsdisziplin Bionik, das Veranstaltungsprogramm zum scientist in residence 2004 und das Konzept der Ausstellung „Bionik - Zukunfts-Technik lernt von der Natur“ näher vorzustellen, laden wir Sie für Mittwoch, 24. November, herzlich zu einem Pressegespräch in der Volkshochschule Essen, Burgplatz 1, 45127 Essen, ein. Ab 14 Uhr stehen Ihnen bei dem Termin Professor Dr. Wilhelm Barthlott, scientist in residence 2004, und Professor Dr. Reinhard Hensel, Zentrum für Mikroskalige Umweltsysteme ZMU und Frau Dr. Elke Timm, VHS als Gesprächspartner zur Verfügung. Natürlich haben Sie im Anschluss an das Gespräch Gelegenheit, die Ausstellung zu besichtigen.
Redaktion: Dr. Sabine Zix, Tel.: (0201) 183?2217
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