Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Rundum gut informiert
[29.04.2008] Stellen Sie sich einmal folgende Situation vor: Sie sind beruflich oder privat in einer Ihnen fremden Stadt unterwegs und planen Ihre Abendaktivitäten. Sie möchten in einem kleinen italienischen Restaurant zu Abend essen und anschließend im Programmkino einen Film anschauen.
Alles soll im fußläufigen Umkreis Ihres Hotels stattfinden. Wie gehen Sie vor? An dieser Stelle treten Prof. Dr. Torsten J. Gerpott und Sabrina Berg vom Lehrstuhl für Telekommunikationswirtschaft der Universität Duisburg-Essen auf den Plan.
Seit Anfang 2008 forscht der im deutschen Sprachraum führende betriebswirtschaftliche Lehrstuhl für Telekommunikationswirtschaft gemeinsam mit der Universität Stuttgart im Sonderforschungsbereich (SFB) 627 "NEXUS" der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit. Interdisziplinäres Forschungsziel ist die Entwicklung von digitalen Umgebungsmodellen und die Gewinnung von Gestaltungshinweisen für die Vermarktung von hierauf aufbauenden standortbezogenen Mobilfunkdiensten (SBM). Innovative SBM bieten z.B. einem in der Innenstadt befindlichen Mobilfunkkunden „personalisiert“ aktuelle Informationen zu Sonderangeboten der umliegenden Geschäfte (standortbezogene Werbung) oder aber zu Restaurants in seiner unmittelbaren Umgebung inkl. Wegnavigation. „Dafür ist es erforderlich, automatisch den Standort eines Kunden, den Zeitpunkt der Nachfrage und die persönlichen Vorlieben zu berücksichtigen“, erklärt Prof. Dr. Torsten J. Gerpott.
Mit einem solchen Angebot könnte an den Überraschungserfolg von SMS Mitte der 1990er Jahre angeknüpft werden, so Gerpott. Eine heute schon im Einsatz befindliche Spielart sind Routenplaner unter Einsatz von Mobiltelefonen, berichtet Sabrina Berg, die mit der Leitung des NEXUS Projektes betraut ist.
Zusammen mit Kooperationsunternehmen der Telekommunikationwirtschaft untersuchen die UDE-Wissenschaftler in dem auf drei Jahre angelegten und mit 300.000 Euro von der DFG geförderten Projekt die Nachfrage- und Zahlungsbereitschaft von Privat- und Geschäftskunden für standortbezogene Mobilfunkdienste. „Ohne Einbezug der Kundensicht können die tollsten technischen Visionen im Sande verlaufen: Wir möchten mehr erfahren über die Erwartungen, Wünsche und Zahlungsbereitschaften der potenziellen Nutzer. Nur so können Dienste entwickelt werden, die der Kunde bereit ist zu nutzen“, erläutert die Projektleiterin.
Deshalb planen Prof. Gerpott und sein NEXUS-Team eine Befragung möglichst vieler Menschen ? unabhängig davon, ob sie bereits von solchen neuen Diensten gehört haben oder nicht. Vom 28.April bis zum 06.Juni geht das Forscherteam online, postalisch und per Telefon zur Meinungserhebung auf Privatpersonen und ?haushalte zu. Mitmachen kann jeder, auch und gerade wenn man noch keine Erfahrungen mit standortbezogenen Mobilfunkdiensten hat.
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