[12.07.2004] Am Freitag, 16. Juli, 14 Uhr, lädt der Fachbereich Literatur- und Sprachwissenschaft in den Glaspavillon des Campus Essen zur Abschiedsfeier ein. Professor Dr. phil. Dr. h. c. Karl-Dieter Bünting wird emeritiert. Viel hat der Germanistikprofessor über seine Forschungs- und Lehrtätigkeit hinaus auf dem Campus Essen in Bewegung gebracht.

Büntings Mitarbeit beim Deutschen Akademischen Austauschdienst ermöglichte Kooperationen der Uni Duisburg-Essen mit Universitäten in Ägypten, Weißrussland und Polen. Gemeinsam mit seinem polnischen Kollegen, Professor Franciszek Grucza, bereitete er das 1998 in Warschau an der Akademie der Wissenschaften gegründete Polnisch-Deutsche Zentrum für Germanistische Studien vor. 1988 rief er den ersten Sommerkurs „Deutsch als Fremdsprache im Kultur- und Wirtschaftsraum Rhein-Ruhr“ ins Leben, der zur Institution wurde. 1992 kam auf dem Campus Essen das Sprachtelefon hinzu, ein Bürgertelefon, das nicht nur den an der deutschen Sprache verzagten Uni-Mitgliedern aus der Bredouille hilft. 1997 entstand die Schreibwerkstatt und 1998 ergänzend die Yaziwerkstatt, die schwerpunktmäßig Studierende mit Türkisch als Herkunftssprache, in das wissenschaftliche Schreiben einführt.

Bünting, der in Marburg sein Studium begonnen hatte, durchlief die Unis Wien, Göttingen, Bonn, sowie das Bowdoin College in Brunswick, Maine, und das Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge, beide USA. In Bonn wurde er 1968 promoviert, lehrte darauf an der Technischen Uni Berlin, habilitierte sich dort 1971. 1972 kam Bünting an die Uni Essen. Zunächst als Gründungssenator blieb er weitere 14 Jahre im Senat tätig – fünf Jahre mit der zusätzlichen Aufgabe des Prorektors für Studium und Lehre. Mehrmals wählte sein Fachbereich ihn zum Dekan.

Der Sprachforscher, der ein hervorragender Didaktiker war, wusste dieses Talent auch bei seinen Studierenden zu entdecken und zu fördern; zahlreiche zum Teil mit seinen Studenten gemeinsam herausgegebene Publikationen, Grammatiklehrwerke, Wörterbücher und Handbücher zur deutschen Rechtschreibung stellen dies unter Beweis.

Der Sprachforscher erhielt 2002 die Ehrenstatuette des Verbandes Polnischer Germanisten. 2004 wurde er Ehrendoktor der Staatlichen Universität Kaliningrad (Königsberg).

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