[07.07.2004] Im Fachbereich Bauwesen der Universität Duisburg-Essen lösen Bachelor- und Master-Programme den Integrierten Studiengang mit dem Diplom-Abschluss ab. Die beiden neuen Studiengänge sind durch die Agentur ASIIN in Düsseldorf akkreditiert; die erste Einschreibungsmöglichkeit für das Bachelor-Studium besteht mit Beginn des Studienjahres 2004/05. Ein Jahr später will die Universität auch die ersten Master-Studenten aufnehmen.

Ehrgeizig ist das Ziel, das sich die Essener Ingenieure gesetzt haben: Internationalisierung von vornherein. Jeweils die letzten beiden Semester des Bachelor- und des Master-Programms müssen auf Englisch studiert werden – auch an der heimischen Hochschule. Aber eigentlich würden Dekan Professor Dr.-Ing. Renatus Widmann und seine Kollegen ihre Studenten während dieser Abschlussphase der Ausbildung lieber im Ausland sehen. Mit Universitäten in Kuala Lumpur, Malaysia, Djakarta, Indonesien, und Kyushu, Japan, stehen Kooperationsverträge kurz vor dem Abschluss, verhandelt wird mit einem Polytechnikum in Peking und mit der Universität Mashhad im Nordiran. „Das muss man sich genauer ansehen, und wenn es zu unserem modulartig aufgebauten Studium passt, nehmen wir Studenten von dort auch bei uns auf“, sagt Widmannn. Wer von Essen an eine der Partnerhochschulen geht oder umgekehrt von dort nach Essen kommt, wird zum Schluss mit einem Zeugnis beider Universitäten in den Beruf oder auch in eine wissenschaftliche Karriere starten können.

Mit 150 Erstsemestern soll das Bachelor-Studium im Essener Bauwesen beginnen. Bauwissenschaften wird der Fachbereich dann heißen, und der neue Name verspricht auch ein neues Programm. Neben Aufgaben in der Planung, im Entwurf und in der Konstruktion von Gebäuden, Tunnels, Kläranlagen und Straßen müssen junge Ingenieure auch für die Koordination und das Management umfangreicher Projekte und die Kostenkontrolle qualifiziert sein. An Bedeutung gewinnen zudem die Umweltingenieurwissenschaften mit der Planung und Gestaltung von Infrastruktur. Technisches und naturwissenschaftliches Wissen ergänzen sich.

In den Essener Bauwissenschaften erwartet die Studierenden ein zeitgemäßes, praxisorientiertes Studium auf der Basis einer fundierten Grundlagenausbildung. In den verschiedenen Studienabschnitten werden die traditionellen Ingenieurfächer um wirtschaftswissenschaftliche und umweltplanerische Lehrinhalte erweitert.

Mathematik, Mechanik und Chemie stehen in der Bachelor-Ausbildung, die nach sechs Semestern (einschließlich Bachelor-Arbeit) zum Titel Bachelor of Science (B. Sc.) führt, neben Baustatik, Bauphysik und Materialwissenschaften im Vordergrund. Ergänzt wird der Stundenplan durch Fächer wie Baukonstruktion, Stahlbau/Holzbau, Massivbau, Geotechnik, Baubetrieb, Wirtschaftswissenschaften, Verkehrswesen, Stadtplanung sowie Siedlungswasser- und Abfallwirtschaft, außerdem durch das Fachenglisch und durch Softskills wie Kommunikation, Präsentation und Rhetorik.

Das Master-Studium, auf vier Semester angelegt und zum Titel Master of Science (M. Sc.) führend, lässt die Wahl zwischen vier Studienschwerpunkten. Künftige Baumanager etwa können sich auf „Baubetrieb und Wirtschaftswissenschaften“ spezialisieren und sich baubetriebliche und wirtschaftswissenschaftliche Kenntnisse für Planung, Bau und Betrieb von Großprojekten aneignen. Im Schwerpunkt „Infrastruktur und Umwelt“ stehen Wassermanagement und Umweltplanung sowie Verkehrs- und Stadtplanung im Vordergrund, und im „Konstruktiven Ingenieurbau“ beziehen sich die Aufgaben vor allem auf Entwurf, Konstruktion und Ausführung von Bauwerken aller Art sowie auf Berechnungsverfahren und computerorientierte Simulationsmethoden. Die „Materialwissenschaften“ schließlich konzentrieren sich auf bauchemische und bauphysikalische Grundlagen sowie auf Herstellung, Eigenschaften und Anwendungen von Baustoffen. In allen Schwerpunkten ist Englisch als Fachsprache integriert; Kurse zur Rhetorik und Präsentationstechnik ergänzen das Lehrangebot.

100 Interessenten am Master-Studium möchte der Fachbereich im Oktober nächsten Jahre aufnehmen. Einschreiben kann sich, wer ein Bachelor- oder ein vergleichbares Studium erfolgreich beendet hat.

Wer vom Wintersemester an den Bachelor-Abschluss anpeilt, kann Bewerbungsunterlagen beim Studierendensekretariat auf dem Campus Essen anfordern, am besten per E-Mail: studentensekretariat@uni-essen.de. Nähere Informationen finden sich auf der Homepage des Fachbereichs unter www.uni-essen.de/fb10/home.html

Redaktion: Monika R?gge, Tel.: (0201) 183?2085