Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Im Fokus: Der dörfliche Lebensstil
[06.07.2004] Im ländlichen Raum sind traditions- und naturorientierte, häuslich- und familienorientierte sowie integrations- und nachhaltigkeitsorientierte Lebensstile deutlich stärker vorzufinden als im urbanisierten Raum. Das ist ein Ergebnis des 14. Essener Dorfsymposiums des Arbeitskreises Dorfentwicklung, das unter Leitung von Dr. Gerhard Henkel, Professor für Geographie und ihre Didaktik an der Universität Duisburg-Essen auf dem Campus Essen, in Bleiwäsche stattfand. In einer „Bleiwäscher Resolution“ stellte der Arbeitskreis die Ergebnisse der Tagung in einem kurzen Resümee dar.
Die Resolution von Bleiwäsche 14 mit dem Titel „Dörfliche Lebensstile – Mythos, Chance oder Hemmschuh der ländlichen Entwicklung?“ stellt fest, dass historische, kulturanthropologische, sozialwissenschaftliche und geographische Forschungen immer öfter zu dem Ergebnis kommen, dass es weiterhin eigenständige dörfliche Lebensstile geben wird und sie sich großer Wertschätzung erfreuen. Zwar seien verschiedene Faktoren dieser Lebensstile auch in städtischen Regionen feststellbar, im ländlichen Raum seien sie jedoch wesentlich verbreiteter. Ruhe und Entschleunigung, Landwirtschaft und Nutzgarten, Vereinsleben, Ehrenamt und Nachbarschaft spielen dabei eine große Rolle. Die Lebensstile sind geprägt von Herkunft, Geschlecht, Alter, Bildung und sozialer Stellung. In der hieraus resultierenden vielfältigen Fähigkeit der Menschen im ländlichen Raum zum eigenständigen Handeln sehen die Symposiumsmitglieder eine Zukunftsressource.
Der Arbeitskreis Dorfentwicklung befasst sich seit 1978 mit aktuellen Problemen ländlicher Räume in Mitteleuropa.
Redaktion: Christoph Lindemann, Tel.: (0201) 183?4518
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