Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Essener Absolvent erhält IFWW-Förderpreis:

Ausgezeichnete Dissertation

[07.05.2004] Ausgezeichnet: Das Institut zur Förderung der Wassergüte- und Wassermengenwirtschaft e.V. (IFWW) hat Dr. Christian Felske, ehemaliger Doktorand am Institut für Abfallwirtschaft und Abfalltechnik im Essener Fachbereich Bauwesen der Universität Duisburg-Essen, den IFWW-Förderpreis verliehen.

Felske wurde im Rahmen der „37. Essener Tagung“, die von der Gesellschaft zur Förderung der Siedlungswasserwirtschaft an der RWTH Aachen vom 24. bis 26. März in der Messe Essen ausgerichtet wurde, für seine Dissertation zum Thema „Minimierung von Restgasemissionen aus Siedlungsabfalldeponien durch Methanoxidation in Deponieabdeckschichten“ ausgezeichnet. Der Preis, der in diesem Jahr mit 1 000 Euro dotiert ist, wird jährlich an Nachwuchswissenschaftler verliehen, die sich mit innovativen Methoden oder Verfahren beziehungsweise neuen Erkenntnissen befassen.

Während der Betriebs- und Nachsorgephase von Deponien entstehen neben Sickerwasseremissionen Deponiegasemissionen mit den Hauptbestandteilen Methan und Kohlendioxid. Methan ist ein hochwirksames globales Klimagas. Kurzfristig kann das entstehende Gas zur Strom- und Wärmegewinnung genutzt werden. Bei rückläufiger Produktion und schlechterer Qualität werden Deponiegase in Hochtemperaturfackeln zu Kohlendioxid und Wasser verbrannt. Beide Möglichkeiten greifen allerdings nur bei einem Methangehalt von etwa 38 bis 40 Prozent beziehungsweise 20 bis 25 Prozent. Ansonsten können Methanemissionen nur mit hohem Energie- und Kostenaufwand behandelt werden. Eine Alternative ist die biologische Methanoxidation. Dabei wird Methan von speziellen Bakterien zur Energiegewinnung beziehungsweise zum Zellwachstum zu Kohlendioxid und Wasser umgewandelt. Dr. Christian Felske hat im Rahmen seiner Untersuchungen erstmals die konkrete Eignung von methanoxidierenden Deponieabdeckschichten untersucht. Schwerpunkte der Arbeit sind die Bedeutung verschiedener Einflüsse – wie steigende Flächenbelastung, Temperatur und die Dimensionierung der Abdeckschicht – auf die Methanabbauraten. Die im Rahmen der Arbeit ermittelten Kenndaten und Wirkungsgrade zur mikrobiellen Methanoxidation und die praxisnahe Übertragung der von Felske ermittelten Bemessungsansätze zur Realisierung zeigen eine vielversprechende Perspektive für den künftigen Umgang mit Deponiegas. Erfolgsversprechend sind neben dem technisch einfachen Aufbau und der Instandhaltung auch die im Vergleich zu den bisherigen Methoden niedrigen Kosten.

Felske promovierte von 1999 bis 2003 als Kooperationsmitarbeiter der AGR GmbH Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet im Essener Fachbereich Bauwesen.

Redaktion: Daniela Endrulat, Tel.: (0201) 183?4518

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