Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Aspekte der Suchtprävention
[01.04.2004] „Schutz- und Risikofaktoren in der Sucht“ lautet das Leitthema der 15. Wissenschaftlichen Tagung der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie (DG-Sucht), die ab heute (31. März) bis Freitag, 2. April, auf dem Essener Campus der Universität Duisburg-Essen stattfindet.
Vielschichtiges Bedingungsgefüge
In Plenarvorträgen und Symposien widmen sich hochrangige Therapeuten und Forscher aus dem In- und Ausland dem Leitthema unter verschiedenen Aspekten. Thematisiert werden beispielsweise das Bedingungsgefüge für die Entstehung abhängigen Verhaltens, die Primärprävention bei Kindern und Jugendlichen und die Behandlung der manifesten Störung mit psychotherapeutischen und psychopharmakologischen Strategien. Entsprechend dem vielschichtigen Bedingungsgefüge der Sucht kommen soziale, biologische und psychologische Einflussfaktoren zur Sprache. Ziel des Kongresses ist es, ein möglichst breites Spektrum an Hilfsmaßnahmen zu entwickeln, das die Bedürfnisse und Probleme der Betroffenen berücksichtigt.
Das Eröffnungssymposium steht im Zeichen von „Sucht im Spannungsfeld von Therapie, Forschung und Gesundheitspolitik“. Im Rahmen dieses Symposiums wird unter anderem Tagungspräsident Professor Markus Gastpar, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Essener Universitätsklinikum, über Stand und Entwicklung von Therapie und Forschung referieren. Auf dem Programm stehen außerdem Vorträge zu Themen wie „Gen-Umwelt-Interaktion bei der Entstehung von Suchterkrankungen“, „Wirkprinzipien der Psychotherapie bei Substanzabhängigkeit“ und „Risiko- und Schadensminimierung: Was haben wir gelernt“. Neben den Plenarvorträgen und Hauptsymposien können jüngere Forscher ihre aktuellen Ergebnisse im Rahmen einer Posterausstellung präsentieren.
Zentrales Forschungsthema
Die alle zwei Jahre stattfindenden wissenschaftlichen Tagungen der DG-Sucht werden vom Bundesgesundheitsministerium und den jeweiligen Landesgesundheitsministerien gefördert. Die Tagung findet in diesem Jahr nicht zufällig in Essen statt: Die Suchtforschung ist zentrales Forschungsthema der Essener Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Nach einer Anschubförderung in den 90er Jahren durch das Wissenschaftsministerium Nordrhein-Westfalen koordiniert die Essener Arbeitsgruppe unter Leitung von Privatdozent Dr. Norbert Scherbaum seit 2002 den durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Suchtforschungsverbund NRW. Insbesondere im Bereich der Abhängigkeit von illegalen Drogen sind die Forschungsergebnisse der Essener Arbeitsgruppe von überregionaler Bedeutung – so werden derzeit drei Projekte von der Europäischen Union gefördert.
Im Rahmen der offiziellen Begrüßung am heutigen Mittwoch richten unter anderem Gesundheitsministerin Birgit Fischer und Essens Bürgermeister Norbert Kleine-Möllhoff Grußworte an die Teilnehmer.
Redaktion: Daniela Endrulat, Tel.: (0201) 183?4518
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