Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Die neue Handygeneration
[22.03.2004] Einen Blick in die Zukunft der nächsten Handygeneration werfen können Technikinteressierte am Freitag, 26. März. Im Rahmen der Landes-Initiative „Zukunft durch Technik.NRW“ öffnet das Uni-Labor für Kommunikationstechnik am Uni-Campus Duisburg unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Jung seine Türen. Wer immer schon einmal wissen wollte, wie eine Funkübertragung genau aussieht und was so ein Handy alles "draufhaben" muss, damit man telefonieren kann, sollte von 14 bis 19 Uhr in den Uni-Bereich Bismarckstr. 81, Gebäude BB, 6. Etage kommen.
Eingeladen sind Telefonfreaks aller Altersstufen, die sich für das Innenleben eines nachrichtentechnischen Labors interessieren. Sie können sich zum Beispiel genau ansehen und erklären lassen, wie die nächste Handygeneration auf UMTS-Basis funktioniert. Gezeigt wird auch, wie Signalprozessoren aussehen und wie man sie programmiert.
Welche Schritte dann noch fehlen bis zu einem fertigen neuen Handy, das man im Laden kaufen kann, ist ebenfalls zu sehen. Weitere Exponate demonstrieren, wie man die Reaktionsgeschwindigkeit von mobilen Web-Terminals steigert, damit das Surfen im Internet auch während der Reise Spaß macht. Die dazu nötige Software-Plattform wurde am Duisburger Lehrstuhl für Kommunikationstechnik entwickelt. Prof. Jung: „Wir zeigen, was unser heutiger Forschungsstand bereits bietet und wo wir anderen voraus sind.“
Das Handy der Zukunft ist flexibel nachrüstbar
Das Handy der Zukunft lässt sich immer flexibler nutzen. So hat beispielsweise bereits das Internetnutzern bekannte Java Einzug gehalten. Dies führt zu zahlreichen Möglichkeiten, das Handy individuell aufzurüsten, etwa mit Spielen, vergleichbar mit dem Ausbau von Heimcomputern.
Nachträgliche "Downloads" sind auch für die Anpassung von Handys auf neue Übertragungstechniken denkbar. Mit dem sogenannten „Software Defined Radio“ können zum Beispiel handelsübliche GSM-Handys mit UMTS-Funktionalitäten nachgerüstet werden. Allerdings können heutige Handys solche Anpassungen nur in recht engen Grenzen. Der Hauptnachteil von „Software Defined Radio“ ist nämlich , dass der zur Flexibilisierung erforderliche Hardware-Aufwand hoch ist und die Rekonfiguration zur Zeit noch nicht breit im Markt nachgefragt wird. Der Endkunde hat allerdings den Vorteil, dass er sein einmal gekauftes Endgerät stets auf den neuesten Stand bringen könnte, und das auch noch individualisiert.
Für Vielreiser mit häufigen Auslandsaufenthalten kommt zudem hinzu, dass das eigene Handy überall einsatzbar ist, und nicht nur in einem Teil der Länder auf der Welt. Prof. Jung: „In meinem Fall bedeutet das beispielsweise: Wenn ich nach Korea oder Japan komme, kann ich mein zukünftiges Handy auf cdma2000 umstellen und auch in Korea oder Japan erreichbar sein. Heute muss ich dazu vor Ort ein Handy leihen, das eine andere Rufnummer hat, die ich erst mal allen wieder umständlich mitteilen muss. Also: „Software Defined Radio“ ist letztlich ein Komfort-Merkmal.“
Redaktion: Beate H. Kostka, Tel 0203/379-2430
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