Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Zum Tode von Professor Carl Gottfried Schmidt:

Trauer um langjährigen Klinikleiter

[05.01.2004] 5. Januar 2004

Nach schwerer Krankheit ist Professor Dr. med. Carl Gottfried Schmidt im Alter von 80 Jahren gestorben. Er gehörte von 1965 bis 1990 der Medizinischen Fakultät am Essener Universitätsklinikum an; mit seiner Ernennung zum ordentlichen Professor 1967 übernahm er den Lehrstuhl für Innere Medizin (Tumorforschung) und die Leitung der gleichnamigen Klinik.

Carl Gottfried Schmidt studierte von 1941 bis 1946 Medizin in Münster und Göttingen. 1947 wurde er in Münster promoviert, 1955 erfolgte die Ernennung zum Privatdozenten für das Fach Physiologische Chemie und Pathologische Physiologie. Assistentenjahre verbrachte Schmidt in Münster, an der Universität Bristol, England sowie am Max-Planck-Institut in Bad Nauheim. 1965 übernahm er – zunächst als außerordentlicher Professor – das Fach Innere Medizin (Tumorforschung) am Klinikum in Essen, das damals noch zur Medizinischen Fakultät der Universität Münster gehörte. In den folgenden Jahren wurden Schmidt zahlreiche nationale und internationale Ehrungen zuteil: 1968 wurde ihm die Goldmedaille der Accademia Tibernia Rom verliehen, 1973 erhielt er den Preis der Wilhelm-Warner-Stiftung, 1975 wurde er als Mitglied in die Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften berufen. Die Gründung des Westdeutschen Tumorzentrums Essen (WTZE) Anfang 1977 zählt zu den herausragenden Verdiensten Schmidts. Seiner Initiative ist es zu verdanken, dass die Zusammenarbeit und der Erkenntnisaustausch unter den onkologischen Disziplinen unter Einbeziehung der Grundlagenforschung im Tumorzentrum entwickelt und gefördert wurde.

Professor Schmidt war von 1967 bis 1978 Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft, von 1981 bis 1984 Präsident der European Organization for Research on Treatment of Cancer (EORTC) und von 1986 bis 1990 Präsident der International Union Against Cancer (UICC). Unter seiner Präsidentschaft fand 1990 der 15. Internationale Krebskongress in Hamburg statt. Die Wahl zum Präsidenten dieser Veranstaltung war für Schmidt Anlass gewesen, seine wissenschaftliche Arbeit noch mehr als zwei Jahre trotz seiner Emeritierung im März 1988 fortzusetzen.

Redaktion: Daniela Endrulat, Tel.: (0201) 183?4518

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