Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Mit zwei Exponaten auf der Hannover Messe

Laufroboter und Algenreaktor

[11.04.2008] Zwei Aufsehen erregende Exponate stellt die Uni Duisburg-Essen auf der weltgrößten Industrieschau, der Hannover Messe (21. bis 25.4.), aus: den 3,5 Meter hohen, 1,6 Tonnen schweren geländegängigen Laufroboter „ALDURO“, der am Lehrstuhl für Mechatronik entstanden ist, und den von Physikern entwickelten Algenreaktor. Er filtert klimaschädliches CO2 aus dem Abgas fossiler Energieerzeugung und wandelt es zu Biomasse um.

ALDURO (Anthropomorphically Legged and Wheeled Duisburg Robot) ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit von Ingenieuren und Industriedesignern. Die futuristische Gehmaschine läuft auf vier Füßen, die an den Hinterbeinen durch Räder ersetzt werden können, und ist optimal geeignet für unwegsames Terrain. Ob unbefestigte Waldwege, verseuchtes Gelände oder Lawinengebiete ? selbst unter schwierigsten Bedingungen bewegt sich die Gehmaschine sicher. Die nach menschlichem Vorbild gestalteten Beine tragen eine Plattform, von der aus ein Pilot das futuristische Gefährt per Joystick steuert. Ein zentraler Kontroll-Computer deutet diese Befehle und setzt damit die 1,8 Tonnen schwere, 3,5 Meter hohe und 2,4 Meter breite Lauf-Arbeitsmaschine in Bewegung. Anders als vergleichbare Roboter kann ALDURO durch einen eingebauten 40kW-Motor kabellos im Gelände operieren und bis zu 300 Kilogramm Nutzlast bewegen. Die Masse des Roboters ist übrigens so hoch, weil seine Einsatzzwecke eine große Autonomie erfordern. Momentan macht das hydraulische Antriebssystem, den Motor eingeschlossen, etwa 40% des Gesamtgewichts ALDUROs aus.

In Hannover ist ein weiterer, auch in seinen Dimensionen beeindruckender Roboter aus der Duisburg-Essener Innovationsfabrik zu sehen: SEGESTA (Seilgetriebene Stewart-Plattformen in Theorie und Anwendung) kombiniert die nützlichsten Eigenschaften von Spinnennetzen und High-Tech-Prozessoren. Der wenig Energie verbrauchende und schnelle Seilroboter - er schafft 10 Meter in der Sekunde - könnte als Transportmittel in Industriehallen, als Fahrgeschäft oder auch als orthopädisches Hilfsmittel eingesetzt werden.

Die Physiker um Prof. Dr. Hilmar Franke zeigen den gläsernen Prototypen ihres faseroptischen Photo-Bioreaktors, der CO2-Emissionen aus Heizungsanlagen zu Biomasse, sprich Sauerstoff und Algen, umwandelt. Dabei haben sich die Wissenschaftler einen bereits bekannten Prozess zunutze gemacht: Wie in der Natur, wo Grünpflanzen durch Photosynthese das Treibhausgas aus der Luft filtern, setzen in Bioreaktoren schnell wachsende Grünalgen zugeführtes CO2 in Biomasse um.

Der Algenreaktor „made in Duisburg-Essen“ funktioniert so: Auf einem Gebäudedach wird über einen Lichtsammler Tageslicht eingefangen. Dünne hocheffiziente Kabel, so genannte Lichtleitfasern, transportieren das Licht in den Bioreaktor. Hier wird die Algensuppe mit den Emissionen einer Industrieanlage begast. Die Algen verwerten dank des Lichts das CO2 und vermehren sich.

Die Hannover Messe gilt als die wichtigste Plattform für technische Innovationen, knapp 5100 Unternehmen aus 62 Ländern stellen in diesem Jahr ihre Produkte vor. Die beiden UDE-Exponate passen hervorragend in zwei Schwerpunktbereiche der Messe: „Industrial Automation“ und „Energie und Klimaschutz“.

Alduro steht auf der Hannovermesse in Halle 2, Stand D12, der Algenreaktor in Halle 2, Stand C38.

Redaktion: Ulrike Bohnsack, Tel. 0203/379-2429

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