Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Lebensqualität und Selbstbestimmung
[11.11.2005] „Zwischen Lebensqualität und Lebenslauf: personale Autonomie und Allokation im Gesundheitswesen“ heißt der nächste Uni-Colleg-Vortrag. Er findet statt am 16. November, um 19.30 Uhr, im Hörsaal MD 162, Lotharstr./Mülheimer Str., Campus Duisburg. Philosophieprofessor Dr. Michael Quante wird sozialphilosophische und gesellschaftspolitische Fragen diskutieren. Der Eintritt ist frei.
Gerechtigkeit im Gesundheitswesen scheint ein schwer lösbares Problem, vor allem weil das Verhältnis von Eigenverantwortung und sozialen Leistungen unterschiedlich bewertet wird. Quante schlägt vor, ein normatives Konzept von Lebensqualität und Selbstbestimmung zu entwickeln, auf dessen Basis man entscheiden kann, welche Maßnahmen von den Krankenkassen standardmäßig noch abgedeckt werden und welche Patienten welche medizinischen Leistungen erhalten sollen.
Spricht man sonst vom „medizinisch Notwendigen“, legt das Lebensqualitätskriterium nämlich offen, dass es sich um normative und nicht um medizinische Entscheidungen handelt. Damit will Quante zeigen, dass wir uns bei der Diskussion um Verteilungsfragen im Gesundheitswesen nicht hinter Expertenurteilen oder unveränderlichen Fakten verstecken können, sondern als Gesellschaft definieren müssen, was wir unter Lebensqualität verstehen wollen.
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