Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Mitmischen bei der Exzellenzinitiative

Mit vier Zugpferden im Wettbewerb

[29.09.2005] Bis zum 30. September müssen bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) die Bewerbungen für die Teilnahme am Exzellenzwettbewerb der deutschen Hochschulen vorliegen. Vier „Zugpferde“ hat die Universität Duisburg-Essen jetzt gesattelt.

Drei Projekte möchte sie auf der Liste der zu fördernden Exzellenzcluster unterbringen und über eine Graduate School Fördermöglichkeiten für den wissenschaftlichen Nachwuchs eröffnen.

40 solcher “Schulen” für Jungakademiker können bundesweit aus der insgesamt 1,9 Milliarden Euro schweren Initiative entstehen, die in Essen soll unter dem Stichwort „water sciences“ 50 Doktoranden, darunter 25 ausländischer Herkunft, versammeln. „Geforscht wird über alles, was mit dem Thema Wasser verbunden ist“, beschreibt der Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, der Chemiker Professor Dr. Eckart Hasselbrink das Programm.

„Ressourcen bei uns und in der Dritten Welt, Wasserreinhaltung, Bewirtschaftung – das Spektrum ist breit“, sagt Hasselbrink. Dafür hat die Uni sich starke Partner gesucht: in ihrem An-Institut, dem Mülheimer IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung, und der Radboud Universität in Nijmegen (NL), mit der die Hochschule in Duisburg-Essen bereits erfolgreich kooperiert.

Partner wurden auch für die drei Exzellenzcluster gewonnen, mit denen die Uni DuE sich in den Wettbewerb um die Förder-Milliarden einschalten will. Mit der Nano-Integration, besser: mit der Integration von Nano-Teilchen in „Systeme“, will sich das erste dieser hochrangigen Forschungszentren beschäftigen. „Systeme“ können dabei zum Beispiel Lacke sein, die – auf Oberflächen aufgetragen – faszinierende Eigenschaften entwickeln. Sozusagen auf Knopfdruck verwandeln sie ein rotes in ein blaues Auto - oder umgekehrt – oder machen - auf eine Wand aufgetragen – ein Zimmer so hell, dass Lampen auch spät in der Nacht überflüssig werden. „Visionen“, gesteht Eckart Hasselbrink ein, aber immerhin sind es Visionen, die neben den Nano-Wissenschaftlern der Universität auch die Forschungsabteilungen so großer Unternehmen wie der Degussa oder der BUK-Chemie in Wesel und darüber hinaus Mitarbeiter des Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr und des Fraunhofer-Instituts für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme in Duisburg teilen. Sie alle gestalten die Cluster mit.

Weniger visionär mutet auf den ersten Blick das unter Federführung des Ingenieurwissenschaftlers Professor Dr.-Ing. Renatus Widmann stehende Projekt zur Energiegewinnung aus Biomasse an. Zusammen mit Wissenschaftlern des Fraunhofer-Instituts UMSICHT in Oberhausen sowie Forscher-Kollegen der beiden anderen Ruhrgebiets-Universitäten will Widmann, Spezialist für Abfallwirtschaft, herausfinden, ob und wie sich Abfälle, etwa die von Mülldeponien, oder „absichtsvoll in der Landwirtschaft erzeugte Biomasse“ (Hasselbrink) in Energie umwandeln lassen. Beispielsweise könnte man das auf Deponien entstehende Gas an Ort und Stelle durch Verbrennung in Strom oder Wärme umwandeln, wenn man Tag ein, Tag aus einen Abnehmer dafür fände. Oder man könnte Biomasse durch geeignete Bakterien in Erdgas-ähnliche Gase umwandeln lassen oder vielleicht Wasserstoff gewinnen oder andere chemische Prozesse einsetzen. Alls das sind Hypothesen, die nun auf ihre Realisierbarkeit hin überprüft werden sollen.

In einem weltweit anerkannten Forschungs- und Arbeitsschwerpunkt des Essener Universitätsklinkums, der Transplantationsmedizin, hat der dritte Cluster-Antrag seine Wurzel. Unter Federführung des Transplantationschirurgen Professor Dr. Christoph E. Broelsch und zusammen mit Vertretern der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität sowie des Herzzentrums in Bad Oeynhausen stehen Organersatz und Organerhalt im Mittelpunkt des Programms. Ziele sind unter anderem der längere Erhalt von den für eine Transplantation bestimmten Organen und mehr Sicherheit für den Organempfänger, indem das Risiko einer Abstoßung verringert wird. Schließlich geht es auch darum, die ethischen oder religiösen Gründe zu erforschen, die der Spendenbereitschaft eventuell entgegen stehen. Denn nach wie vor besteht ein gravierender Mangel an Spenderorganen.

Redaktion: Monika R?gge, Tel.: (0201) 183?2085

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