Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Karl-Thomas-Preis für Eikermann
[27.07.2005] Dr. Matthias Eikermann, Oberarzt in der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des Universitätsklinikums Essen, erhielt bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiololgie und Intensivmedizin (DGAI) den mit 10 000 Euro dotierten Karl-Thomas-Preis. Ausgezeichnet wurde Eikermann für seine Habilitationsschrift, in der er sich mit Komplikationsrisiken nach Operationen beschäftigt hatte. Der Titel der Arbeit lautet „Integrität des oberen Atemweges und respiratorische Funktion unter partieller neuromuskulärer Blockade“.
Ausgangspunkt für Eikermanns Forschung war, dass einige von Anästhesisten routinemäßig während Operationen verabreichte Medikamente, sogenannte Muskelrelaxantien, häufig noch Tage nach OP-Ende eine Muskelschwäche bestimmter Körperregionen, eine sogenannte neuromuskuläre Blockade, bewirken können. Diese Muskelschwäche erhöht das Risiko schwerer Komplikationen des Atemtraktes, wie zum Beispiel Lungenentzündung oder Lungenkollaps.
Mit funktioneller Kernspintomographie und elektrophysiologischen Techniken untersuchte Eikermann die Mechanismen des erhöhten Komplikationsrisikos. Das Ergebnis: Partielle neuromuskuläre Blockaden können nicht zuverlässig ausgeschlossen werden, weder mit den Sinnen des Anästhesisten, noch mit Hilfe eines Nervenstimulators. Selbst ohne die zusätzliche Einnahme von Schmerz- oder Schlafmitteln wie auch Narkotika sind bereits bei ansonsten gesunden Patienten die Lungenfunktion und die Funktion der oberen Atemwege beeinträchtigt. Ein Grund hierfür ist zum Beispiel die durch Muskelschwäche bedingte teilweise Verstopfung (Obstruktion) der oberen Atemwege. Nun möchte Eikermann in einem weiteren Schritt untersuchen, ob und inwieweit die Beeinträchtigung der Lungen- und Atemwegsfunktion nach der Operation durch spezifische Therapieverfahren, wie beispielsweise einer bestimmten Technik der Beatmung, positiv beeinflusst werden kann.
Dr. Matthias Eikermann ist seit 1986 am Universitätsklinikum Essen tätig. Ab dem 1. August wird er für zwei Jahre als Gastprofessor am „Sleep Disorders Research Program“ des Brigham and Woman's Hospital and Harvard Medical School, Boston (USA), lehren und forschen.
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Redaktion: Christoph Lindemann, Tel.: (0201) 183-4518
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