Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Flutwitwenhilfe in Sri Lanka
[30.06.2005] „Wir möchten gerne die Patenschaft für ein Projekt in den Tsunami-Gebieten übernehmen. Können Sie uns hierbei unterstützen?“ Mit dieser Frage wandte sich im Frühjahr Thomas Keuer, Vorstand des ver.di-Bezirks Duisburg-Niederrhein, an die Ostasienwissenschaften.
Ab sofort zeigt sich der ver.di-Bezirk nun mitverantwortlich für die „Flutwitwenhilfe“ in den zerstörten Küstenregionen im Süden Sri Lankas. Die Asienexpertinnen Dr. Claudia Derichs und Dr. Andrea Fleschenberg haben nicht nur den Kontakt zu dem Projektträger in Colombo vermittelt. Sie haben auch die wissenschaftliche Beratung dieser Kooperation übernommen.
„Flutwitwenhilfe“ ist ein Projekt der anerkannten Non-Profit- und Nichtregierungsorganisation IHDT (Institute of Human Development & Training). „Das IHDT hat bereits mit der deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit, mit dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen und der Weltgesundheitsorganisation WHO kooperiert. Das IHDT arbeitet absolut seriös und professionell“, sagt Dr. Claudia Derichs über den Projektträger.
Derichs leitet derzeit ein Forschungprojekt zu der Frage, warum es trotz patriarchaler Strukturen recht viele Spitzenpolitikerinnen in Asien gibt. „Sri Lanka, das sich immerhin zweier Premierministerinnen rühmen kann, spielt bei unseren Forschungen eine besondere Rolle. Da war es nahe liegend, unsere guten Kontakte dorthin zu nutzen“, erklärt Derichs. So lernte ihre Kollegin Fleschenberg die Arbeit der Hilfsorganisation IHDT auch während eines Forschungsaufenthaltes kennen.
Bei dem von ver.di unterstützten Projekt an der Südküste Sri Lankas geht es auch um „Frauen“ um Frauen, die stark sein müssen, weil sie nach dem Tsunami große Verantwortung tragen. „Sie haben durch die Katastrophe ihre Männer und häufig ihre ganzen Familien verloren", sagt Fleschenberg. „Diese mittellosen Frauen will das IHDT zur Selbsthilfe anleiten. Sie sollen lernen, sich ein kleines Wirtschaftswesen aufzubauen, es mit allem drum und dran zu führen und damit die Existenz für sich und ihre Kinder zu sichern. Dass sie dann wiederum andere Frauen in ihrer Dorfgemeinschaft anleiten, ist Teil des Projektes.“
Die IHDT legt konkret fest, welche Arten von Mini-Unternehmen mit einem Kleinstkredit unterstützt werden. Denn die Frauen sollen mit ihren Produkten einen Gewinn erwirtschaften, also muss auch ein Absatzmarkt da sein.
„Flutwitwenhilfe“ ist zunächst auf zwei Jahre angelegt, die Gesamtkosten belaufen sich auf umgerechnet etwa 142.000 Euro. Der ver.di-Bezirk Duisburg-Niederrhein wird sich vor allem bei der Akquise von Spendengeldern engagieren und den Erfolg des Projektes im Auge behalten. Letzteres beinhaltet auch die Kontrolle der Projekteinnahmen und -ausgaben.
Jeder Euro zählt: Die Asienstiftung (www.asienstiftung.de) hat das Sonderkonto für das Hilfsprojekt eingerichtet. Die gemeinnützige Stiftung ermöglicht damit den Spendentransfer nach Sri Lanka. Die Bankverbindung lautet: Asienstiftung, Konto-Nr. 8204106 bei der Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00, Verwendungszweck: Flutwitwenhilfe.
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