[22.02.2005] Als Nachfolger von Guido-Benno Feige hat auf dem Essener Uni-Campus Martin Heil die C4-Professur für Botanik übernommen. Er wurde aus Jena berufen; dort hatte er seit 2001 am Max-Planck-Institut für Chemische Ökologie im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekts eine wissenschaftliche Nachwuchsgruppe geleitet. In das Essener Arbeitsspektrum passt er sich auf hervorragende Weise ein: Einen Partner für ihre Vorhaben finden in dem neuen Kollegen vor allem die Mitarbeiter der Zentralinstitute für Mikroskalige Umweltsysteme (ZMU) und für Medizinische Biotechnologie (ZMB), wo man sich mit Problemen der Genexpression und Genregulation befasst.

Heil ist gerade 36 Jahre alt, aber ein bereits bestens ausgewiesener Wissenschaftler, der seine Forschungsergebnisse in zahlreichen international renommierten Zeitschriften publiziert hat. Er arbeitet vorrangig über die Interaktion zwischen Pflanze und Tier. Im Sommer vorigen Jahres veröffentlichte er zusammen mit Kollegen aus Jena und Würzburg in „Nature“ die Ergebnisse einer Untersuchung über verschiedene in Mexiko heimische Akazienarten, die mit Ameisen kooperieren. Die Sträucher produzieren auf ihren Blättern Nektar, um Ameisen regelrecht zu bewirten oder sie doch anzulocken. Im Gegenzug vertreiben oder töten die Insekten die Fraßfeinde der Pflanzen.

Über solche oder ähnliche Verteidigungsstrategien verfügen auch andere Pflanzen. Gift- oder Bitterstoffe zur Abwehr gegen Fraßfeinde oder Duftstoffe zur Anlockung verteidigender Insekten werden über dieselbe Signalwirkung aktiviert wie der Blattnektar, ermittelten die Forscher.

Martin Heil hatte in Würzburg im Erstfach Biologie, im Zweitfach Philosophie studiert. Als Biologe wurde er 1997 zum Dr. rer. nat. promoviert, um sich im Mai 2003 für das Fach Ökologie zu habilitieren.

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