Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
Ehrendoktorwürde für Prof. Dr. Adolf Kell
[17.02.2005] Einem der herausragenden Erziehungswissenschaftler Deutschlands und Spezialist für Berufs- und Wirtschaftspädagogik, Prof. Dr. Adolf Kell, wurde jetzt an der Universität Duisburg-Essen die Ehrendoktorwürde verliehen.
Mit der Auszeichnung werden die besonderen Verdienste des renommierten Siegener Wissenschaftlers gewürdigt, der als hochkarätiger Spezialist für Fragen der beruflichen Aus- und Weiterbildung und für die Ausbildung von Lehrern an berufsbildenden Schulen einen exzellenten Ruf genießt.
„Seine Arbeiten über Strukturproblemen des Bildungswesens haben die deutsche erziehungswissenschaftliche Diskussion maßgeblich beeinflusst“, urteilen auswärtige Gutachter. Seine „Unbestechlichkeit“ sei hervorragendes Merkmal seiner wissenschaftlichen und wissenschaftspolitischen Tätigkeiten, „auch und gerade dann“, so der Experten-Befund, „wenn Kells Urteile kontrovers diskutiert oder gar feindselig aufgenommen wurden.“
Bei der Verleihungsfeier mit zahlreichen hochrangigen Fach- und Verbandsvertretern erläuterte Kell das Besondere seines Forschungsansatzes. In der von ihm vertretenen „ökologischen Perspektive“ werden die besonderen Zusammenhänge von Individuum und Umwelt in der Persönlichkeitsentwicklung des einzelnen Menschen berücksichtigt. Dabei sei, so Kell, aus seiner Sicht dem Lernen und Arbeiten in der beruflich und betrieblich organisierten Arbeit für die Entwicklung des einzelnen Menschen und insbesondere der Befähigung Jugendlicher zur beruflichen Tüchtigkeit höchste Bedeutung beizumessen. Aber was dann, wenn berufliche Tüchtigkeit für immer mehr Menschen keine Perspektive im Beschäftigungssystem mehr biete, fragte Kell am Schluss seiner Ausführungen. Kell sieht hierin aus pädagogischer Sicht die größte gesellschaftliche Herausforderung.
Von den herausragenden wissenschaftlichen Leistungen und Renommee Adolf Kells hat auch das 1981 eingerichtete Fachgebiet Berufspädagogik/Berufsbildungsforschung an der Universität Duisburg-Essen profitiert, das Anfang der neunziger Jahre um die Wirtschaftspädagogik mit dem Schwerpunkt der betrieblichen Aus- und Weiterbildung ausgebaut wurde. Seit Jahren zählt die Duisburger Berufs- und Wirtschaftspädagogik mit großem Abstand bundesweit zu den drittmittelstärksten Forschungsgebieten der Erziehungswissenschaft.
Redaktion: Beate H. Kostka, Tel. 0203/379-2430
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