Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Studierende untersuchen Hartz IV und die Folgen

Befragung vor JobCentern

[14.02.2005] Hartz IV und die Auswirkungen – mit diesem sensiblen Thema befassen sich derzeit 17 Studierende des Faches Praxisorientierte Sozialwissenschaften in einem Lehrforschungsprojekt.

Sie befragen vom 14. Februar bis 15. April vor den JobCentern der Bundesagentur für Arbeit in Essen die Betroffenen der Arbeitsmarktreform, also die EmpfängerInnen des so genannten „Arbeitslosengeld II“. Das ALG II ersetzt seit Beginn des Jahres die Arbeitslosen- sowie die Sozialhilfe und soll laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit „mehr Menschen in Arbeit bringen“.

In dem von den Studierenden selbst entwickelten Fragebogen bewerten die Betroffenen – natürlich auf freiwilliger Basis – das ALG II. Gefragt wird unter anderem nach Problemen bei der Antragsstellung oder nach der persönlichen finanziellen Situation vor der Reform und seit Inkrafttreten von Hartz IV. Gefragt wird aber auch nach der Betreuung durch die Abeitsagentur-Berater, nach den Chancen, die sich die ALG II-Empfänger auf Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt ausrechnen, und nach Angeboten von Eingliederungsmaßnahmen und 1-Euro-Jobs.

Das Lehrforschungsprojekt „Konzeption, Umsetzung und Auswirkungen der neuen Arbeitsmarktpolitik

Das Beispiel SGB II bzw. Hartz IV“ steht unter der Leitung des Soziologen Prof. Dr. Bäcker, Experte für Arbeitmarkt und Sozialpolitik am Campus Duisburg. Angestoßen wurde das Projekt vom „Bündnis Soziale Bewegung Essen“, einem Zusammenschluss Essener Einrichtungen, Organisationen und Einzelpersonen wie ver.di, DGB und Attac. Die Hans-Böckler-Stiftung gewährt finanzielle Unterstützung.

Die Untersuchung wird voraussichtlich im Herbst 2005 abgeschlossen sein. Die Ergebnisse werden die Studierenden dann in einem Projektbericht veröffentlichen. Zu dem Projekt gibt es eine eigene Homepage: http://www.algII-in-essen.de.

Redaktion: Ulrike Bohnsack, Tel. 0203/379-2429

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