[28.01.2005] Die Theatergruppe der Germanistik der Universität Duisburg-Essen „Des Pudels Kern“ präsentiert zum Ende des Wintersemesters ihre dritte Produktion. Am Donnerstag, 3. Februar, am Samstag, 5. Februar, und am Sonntag, 6. Februar, jeweils um 20 Uhr, zeigt das Ensemble im Glaspavillon an der Universitäts-, Ecke Gladbecker Straße in Essen das Stück „Der Deutsche Mittagstisch“ von Thomas Bernhard. Der Eintritt beträgt 5,– Euro, ermäßigt 3,– Euro.

Unter der Regie von Christian Scholze zeigen Studierende aus verschiedenen Fachbereichen erneut ihr schauspielerisches Können. Als besonderer Gast nimmt an der Produktion die Duisburger Band „Dynamite Kiss“ teil.

„Der deutsche Mittagstisch“ ist in seiner Uraufführungsproduktion in den achtziger Jahren zum erfolgreichsten Stück in der über 200jährigen Geschichte des Wiener Burgtheaters geworden. Eigentlich handelt es sich um eine Sammlung komödiantischer Einakter, die im weitesten Sinne alle der Frage nach einer dem Nationalsozialismus und dem Rassismus zugewandten Mentalität der Deutschen nachgehen. Wie bei Thomas Bernhard üblich, zeigen sich diese Tendenzen mit
enormer sprachlicher Virtuosität in Beiläufigkeiten, etwa in Situationen von Vertrautheit und Intimität. Niemand würde seine Gedanken offen zugeben, aber unterschwellig sind sie immer gegenwärtig.

Dass diese Thematik regelmäßig eine Aktualität in vielerlei Hinsicht erhält, ist umso bestürzender. Die Produktion fällt zeitlich zusammen mit den Gedenkfeierlichkeiten an Auschwitz und den Skandalen im Dresdener Landtag.

In der Produktion der Theater AG der Universität besteht die Rahmenhandlung aus einer Spielshow, die live im Fernsehen übertragen wird. In dieser Show sind die Stargäste der Bundespräsident, die Bundeskanzlerin und der Außenminister. Ihre Fragen und Antworten erfolgen immer, nachdem in einer Art Deutschlandreise auf verschiedene Schauplätze im ganzen Land geschaltet worden ist, z. B. auf die deutsche Landstraße, an den deutschen Mittagstisch, oder ins deutsche Schlafzimmer. Letztendlich geht es darum, dass jeder Mensch Kandidat ist und „Alles oder Nichts“ gewinnen kann.

Hinweis an die en: Zur Aufführung des Stückes von Thomas Bernhard am Donnerstag, 3. Februar, 20 Uhr, im Glaspavillon der Universität, Universitäts-, Ecke Gladbecker Straße in Essen, sind Vertreter Ihrer herzlich eingeladen. Wir würden uns freuen, wenn Sie über die Aktivitäten der Theater AG berichten könnten.

Redaktion: Monika R?gge, Tel.: (0201) 183?2085