Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
„Unterschiede in der Organisation“
[10.01.2005] Für zwei Monate ist Daniel Tkatchenko, Masterstudent der Werkstofftechnik am Technion Israel Institute of Technologie (Haifa), auf dem Campus Essen der Universität Duisburg-Essen zu Gast. Der Student nimmt an einem Stipendienprogramm der Landesregierung NRW teil, mit dem israelischen Studierenden die Mitarbeit in Forschergruppen an nordrhein-westfälischen Hochschulen und Fachhochschulen ermöglicht wird. Daniel Tkatchenko arbeitet während seines Aufenthalts in Essen am Lehrstuhl für Anorganische Chemie von Professor Dr. Matthias Epple. In einer vierköpfigen Arbeitsgruppe arbeitet der Gast über das Thema Biomineralisation, einer Wissenschaftsdisziplin, die sich mit der natürlichen Produktion komplexer Mineralien befasst.
Nach einem Monat in Deutschland ist für Daniel Tkatchenko klar: In der Studienorganisation gibt es deutliche Unterschiede zwischen der deutschen und der israelischen Hochschullandschaft. Zum Beispiel bei der Studentenzahl. Tkatchenko: „In Israel hat ein Professor etwa vier Studenten, die er betreut.“ In Deutschland sei diese Zahl sehr viel höher, was allerdings nicht unbedingt schlecht sei. Durch die Situation würde vielmehr die Zusammenarbeit in der Forschergruppe gefördert. Ein zweiter großer Unterschied liege in der Studienzeit: Deutsche Studenten studierten kürzer als israelische. Tkatchenko: „In Israel macht man seinen Bachelor-Abschluss nach viereinhalb Jahren, danach kann man den Magister-Abschluss in zwei Jahren machen.“
Doch nicht nur wegen der Möglichkeit, den eigenen wissenschaftlichen Horizont zu erweitern und eine andere Hochschullandschaft kennen zu lernen, hatte sich Daniel Tkatchenko für das Stipendienprogramm beworben, sondern auch wegen der guten Gelegenheit, sein Deutsch zu verbessern. „Ich stamme aus Odessa, meine Muttersprache ist also Russisch“, erklärt er. „Zwischen Deutsch und Russisch gibt es viele Parallelen, und ich lerne Deutsch daher gerne privat.“ In Deutschland habe er inzwischen viele Freunde, wodurch an den Wochenenden natürlich zahlreiche Besuche auf dem Programm stünden.
Nur Zeit, Essen und das Ruhrgebiet zu erkunden, hatte Daniel Tkatchenko bislang kaum. Auf jeden Fall empfindet er das Ruhrgebiet als ungewöhnlich. Eine solche Verknüpfung einzelner Städte zu einem einzigen, urbanen Raum kenne er aus seiner israelischen Heimat nur vom Großraum Tel Aviv.
Das Stipendienprogramm des Landes NRW wurde nach einer Israel-Reise von Ministerpräsident Peer Steinbrück ins Leben gerufen. Die Kooperation zwischen dem NRW-Landesministerium für Wissenschaft und Forschung und dem Wissenschaftszentrum NRW mit dem israelischen Ministerium für Wissenschaft und Technologie ist auf drei Jahre angelegt.
Hinweis für die en: Ein Foto von Daniel Tkatchenko stellen wir Ihnen im jpg-Format zum Herunterladen zur Verfügung:
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Redaktion: Christoph Lindemann, Tel.: (0201) 183?4518
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