[07.12.2006] „Film ab!“ heißt es gleich sechs Mal am Dienstag, 12. Dezember, im Duisburger Jazzkeller „djäzz“, Börsenstraße 11. Ab 19.30 Uhr zeigen Sowi-Studierende der Uni Duisburg-Essen (UDE) die „Duisburger Jahresschau“ und damit die Ergebnisse des diesjährigen Dokumentarfilmseminars in ihrem Studiengang. Unter Anleitung des Bundesfilmpreisträgers und Filmproduzenten Claus Strobel sowie des UDE-Professor Jochen Zimmer sind sechs Kurzfilme entstanden. Die je 20-minütigen Beiträge befassen sich mit den Themen Ehrenamt, Büdchen, Kulturbunker, Graffiti, Kinder und Nachtleben. Der Eintritt zu den Filmvorführungen ist frei.

In Dreier-Filmteams haben die Studierenden sozialwissenschaftliche Texte in Filmsprache und gängige Reportage-Formate „übersetzt“. So begleitete ein Team ehrenamtliche Vorlesepaten in einen Homberger Kindergarten und zeichnet ein sympathisches Bild pensionierter Vorleser inmitten aufmerksamer wie zappeliger Kinder. Eingängig und sehr intensiv ist der Beitrag über ein typisches Stück Ruhrgebiet: das Büdchen. Mehrere Tausend soll es im Revier noch geben. Eines und vor allem seine Betreiberin hat ein Filmteam porträtiert.

Ein Trio hat sich des Kulturbunkers Bruckhausen angenommen. Die Studierenden zeigen, was die multikulturelle Kultur- und Begegnungsstätte auf die Beine stellt, und sie lassen natürlich auch diejenigen zu Wort kommen, die dort anzutreffen sind: Jugendliche, Streetworker und die Betreiber.

Der vierte Beitrag der Duisburger Jahresschau ist ein Film über und mit legalen und illegalen Graffiti-Künstlern

ein Film, der sich ernsthaft und künstlerisch mit Grafitti auseinandersetzt. Ist das Straßenkunst? Das Filmteam befragte hierzu außerdem Passanten. Im fünften Film stehen sehr junge Duisburger im Mittelpunkt. Die Studierenden haben Kindergartenkinder zu ihrer Stadt befragt und auch die Meinungen von Erwachsenen eingeholt. „Wie ist das, wenn man arbeiten muss, während sich die anderen amüsieren?“, wollte Filmteam Nummer sechs wissen. Herausgekommen ist ein gelungener Film über die Nachtschwärmer im „Old Daddy“ und die Angestellten der Disco, darunter auch die 70-jährige Klofrau, die zwar lieber italienische Opern hört, aber auch für den Kummer der Jugendlichen ein Ohr hat.

Redaktion: Ulrike Bohnsack, Tel. 0203/379-2429