[15.11.2006] Die Universität Duisburg-Essen ist auf der diesjährigen Medica, der weltgrößten Medizinmesse (15.-18.11. in Düsseldorf), mit einem Exponat vertreten. Auf dem Gemeinschaftsstand „Innovationsland Nordrhein-Westfalen“ (Halle 3, Stand C 90) zeigt der Lehrstuhl für Mechanik „Patientenspezifische dynamische Modellierung menschlicher Bewegungen“.

Es handelt sich um ein Mess- und Simulationssystem, das am Bildschirm die Beine sozusagen gläsern macht und bessere Prognosen bei Operationen- und Reha-Maßnahmen verspricht.

Die Ingenieure des Lehrstuhls unter Leitung von Professor Dr.-Ing. Andrés Kecskeméthy haben dieses Computermodell in Zusammenarbeit mit Medizinern des Uni-Klinikums Essen entwickelt. Der Computer berechnet im Ganglabor die Bewegungsmuster eines Patienten, ermittelt die beim Gehen auftretenden Kräfte auf Gelenke, Bänder und Muskeln, gibt Aufschluss über die die neurologischen Signale, mit denen die Muskeln aktiviert werden, und hilft auch, die Ursachen für Schmerzen herauszufinden.

Möglich wird die genaue Analyse durch eine neue Messtechnik: Kameras bestimmen im Ganglabor 120 Mal in der Sekunde die Position des Patienten. So kann auf Fehlstellungen geschlossen und der Sitz beispielsweise von Hüftimplantaten überprüft werden. Die Wissenschaftler können in die Beine des Patienten hineinsehen, als ob sie aus Glas wären.

Zur MEDICA bringen die Forscher eine lebensgroße Sportler-Puppe mit, die mit den Markierungen versehen ist, die für die Messungen am Patienten nötig sind.