Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Nachwuchswissenschaftler werden geehrt

Krebsforschung: WTZE vergibt Preise

[13.11.2006] Zum 16. Mal findet das Öffentliche Forum des Westdeutschen Tumorzentrums Essen e.V. (WTZE) am Universitätsklinikum statt. Beginn ist am Mittwoch, 15. November, um 19 Uhr im Audimax des Uni-Klinikums, Hufelandstr. 55. In den zwei Festvorträgen geht es um das Zusammenspiel von Antikörper und Strahlentherapie sowie um Strategien zur Verbesserung der Prognose von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren.

Wesentlicher Programmpunkt ist die Vergabe des WTZE-Forschungspreises, mit dem alljährlich Nachwuchswissenschaftler für ihre Beiträge in der Krebsforschung ausgezeichnet werden. In diesem Jahr teilen sich Dr. med. Ulrich Frey und Prof. Dr. med. Hauke Lang vom Essener Uni-Klinikum den mit 10 000 Euro dotierten und von der Nationalbank gesponserten Preis. Dr. Henner Puppel, Vorsitzender des WTZE-Beirats und Vorstandssprecher der Nationalbank, wird den beiden Wissenschaftlern die Auszeichnung überreichen.

Frey (34), Assistenzarzt in der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, hat mit seiner Forschungsgruppe einen genetischen Tumormarker identifiziert, der den Krankheitsverlauf von Tumoren beeinflusst. Der Tumormarker wurde an vier verschiedenen Tumoren getestet. Ergebnis: Träger dieser Genvariante haben ein höheres Risiko, Metastasen zu entwickeln und an ihrem Tumorleiden zu versterben. Mithilfe des neuen Markers wäre es künftig möglich, bei Krebsdiagnose einen Gentest durchzuführen und somit diejenigen zu identifizieren, die genetisch bedingt eine schlechtere Prognose haben. Diese Patientengruppe (es betrifft etwa 30 Prozent) könnte von kürzeren Nachsorgeintervallen oder auch von eine frühzeitigen Chemotherapie profitieren.

Lang (43), Professor an der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, hat sich mit dem klinischen Einsatz einer neu entwickelten Software befasst, mit der am Computer virtuell die Entfernung von Lebertumoren und erkrankten Leberteilen simuliert werden kann. Mit Hilfe der neuen Software lassen sich selbst komplexe Leberresektionen präzise und anatomiegerecht planen, das Risiko für Komplikationen nach der OP ist deutlich reduziert. Insgesamt bedeutet das neue Verfahren einen wesentlichen Fortschritt für die Operation auch sehr großer und ungünstig liegender Lebertumore.

Die C. G. Schmidt-Medaille erhält in diesem Jahr der Internist Dr. med. Carl Christoph Schimanski (31) vom Universitätsklinikum Mainz. Der von WTZE-Beiratsmitglied Dr. Ulrich Baur ins Leben gerufene und gesponserte Preis ist mit 5 000 Euro dotiert und nach dem hochangesehenen früheren Direktor der Inneren Klinik (Tumorforschung), Carl Gottfried Schmidt, benannt.

Schimanski erhält diese Ehrung für neue Erkenntnisse über die Regulation von Zytokinen und neue therapeutische Ansätze zur Vorbeugung von Tumormetastasierung durch Modifikation von Zytokinen. Zytokine sind körpereigene Substanzen ? Zellhormone

, die der Kommunikation zwischen Zellen dienen und eine Rolle bei der Steuerung der körpereigenen Abwehr spielen.

Redaktion: Ulrike Bohnsack, Tel. 0203/379-2429

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